Über 30 Teilnehmer/innen diskutierten am 1. November 2012 im Hamburger Scharlatan Theater über den Einfluss des Führungskräfteverhaltens auf die Gesundheit der Beschäftigten. Denn ob Arbeit sich positiv oder negativ auf das körperliche und psychische Wohlbefinden auswirke, hänge maßgeblich vom Faktor Führung ab, erklärte der Arbeitswissenschaftler Heinrich Geissler entlang verschiedenster Untersuchungen. Psycho-soziale und demografische Komponenten spielen eine wichtige Rolle, wenn es um einen gesunderhaltenden Umgang mit Beschäftigten geht – und auch hier ist es möglich, gute tarifvertragliche Regelungen zu finden. So hat ver.di etwa für die Verkehrsbetriebe der Hamburg-Holstein AG einen „Tarifvertrag zum demografischen Wandel und der Generationengerechtigkeit“ abgeschlossen.
Auch in der IKT-Branche wird das Thema demografischer Wandel und Belastungsschutz von ver.di tariflich angegangen – aktuell finden entsprechende Gespräche bei IBM und T-Systems statt. Nur so, bekräftigte Karl-Heinz Brandl, Sprecher der ver.di-Initiative ICH BIN MEHR WERT, in seinem Vortrag, könne man dafür sorgen, dass die zunehmende Entgrenzung von Arbeit nicht krank macht. Das zeigen die Befragungen der gewerkschaftlichen Kampagne „Gute Arbeit“, die Arbeitsbedingungen aus Perspektive der Arbeitnehmer/innen untersuchen.
Klar ist – individuell können Beschäftigte nicht dafür sorgen, dass Arbeit gesund und nicht krank macht. Nur wenn die Führung stimmt, wenn es klare und verbindliche Regelungen gibt und eine entsprechende Unternehmenskultur etabliert ist, ist eine gute Zukunft im Arbeitsleben möglich. „Gute Arbeitsbedingungen mussten schon immer durchgesetzt werden – und dafür müssen sich Beschäftigte zusammen schließen. Deshalb haben wir in Hamburg seit über einem Jahr eine IT-Vernetzung, wo wir mit Beschäftigten aus der Branche regelmäßig über aktuelle Entwicklungen diskutieren und gewerkschaftliche Ansätze für gutes und zukunftsfähiges Arbeiten entwickeln“, kommentierte Veranstalterin Kirsten Jöhnck, ver.di Fachbereichsleiterin TK/IT Nord.
Auch die Veranstaltungsreihe "Zukunftsfähig Arbeiten in der IT-Branche: Qualifizierter? Flexibler? Gesünder?" dient der Vernetzung zwischen IT-Beschäftigten – bis spätabends wurden noch Erfahrungen ausgetauscht und Branchenthemen besprochen.
Ich bin seit fast 30 Jahren aktives ver.di-Mitglied – das hat meine persönliche Entwicklung entscheidend geprägt. Meine Überzeugung ist, dass jede Interessensvertretung und jeder Betrieb eine starke gewerkschaftliche Anbindung benötigt. So kann man am besten mitwirken, mitgestalten und mitbestimmen – im Sinne aller Beschäftigten.
Gisela K., Betriebsratsvorsitzende, Bamberg
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