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Die Vorgaben kamen wahrscheinlich direkt aus der Konzernzentrale in Armonk und sollte die IBMerinnen und IBMer wieder spalten: Manche sollten Gehaltserhöhungen bekommen und manche nicht. In den Tarifverhandlungen konnte die
ver.di-Verhandlungskommission im IBM-Konzern unterstützt vom starken Engegement der IBMerinnen und IBMer die Pläne der IBM durchkreuzen und deutlich mehr herausholen, als für Deutschland eigentlich vorgesehen war!
So brauchte es vier Verhandlungsrunden mit sechs Verhandlungstagen und Aktionstage in München, Chemnitz, Frankfurt, Erfurt, Hamburg, Böblingen, Flensburg, Hannover, Berlin, Kelsterbach und Ehningen mit insgesamt ungefähr 1850 Teilnehmerinnen und Teilnehmern um in der Tarifrunde 2017 zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen.
Die Ausgangslage war denkbar schwierig. Die Vorgaben aus der IBM-Konzernzentrale in Armonk, die sich aus verschiedenen Kommunikationen und einem internationalen Vergleich ableiten ließen, schienen kaum Spielräume zu lassen. Das Budget für Gehaltserhöhungen lag bei maximal zwei Prozent, die aber nur für ungefähr 70% der IBM-Belegschaft ausgeschüttet werden sollten. Dazu gab es wohl noch eine klare Ansage: Keine Gehaltserhöhungen in den Bereichen GTS und Hybrid-Cloud.
Die ver.di-Verhandlungskommission stemmte sich gegen die IBM. „Wir waren erschüttert, dass die IBM anstrebte, sogar Beschäftigte innerhalb von Gesellschaften – bei der IBM D und der IBM R&D – ungleich zu behandeln“, blickt Bert Stach, Verhandlungsleiter bei IBM, zurück.
Mit dem starken Engegement der IBMerinnen und IBMer im Rücken konnte die ver.di-Verhandlungskommission so am Ende ein gutes Verhandlungsergebnis durchsetzen.
Nun gibt es durch die Integration der Mindestabsicherung der Sonderzahlung in die Tarifgehälter Erhöhungen von bis zu 3,5 Prozent und ein übertarifliches Weitergabeprogramm mit einem Volumen von zwei Prozent – und das für fast alle.
Das Verhandlungsergebnis im Detail:
Weiterhin haben sich IBM und ver.di darauf verständigt, zwei Arbeitsgruppen einzurichten, die Optionen zur Fortsetzung von Altersteilzeit im IBM-Konzern und zur Ausweitung der Geltungsbereiche der ver.di-Tarifverträge im IBM-Konzern entwickeln sollen.
Aktionstag in Ehningen am 26. Oktober 2017
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Aktionstag in Kelsterbach am 24. Oktober 2017
Aktionstag in Berlin am 23. Oktober 2017
Aktionstag in Hannover am 18. Oktober 2017
Aktionstag in Flensburg am 17. Oktober 2017
Aktionstag in Böblingen am 17. Oktober 2017
Aktionstag in Hamburg am 16. Oktober 2017
Aktionstag in Erfurt am 16. Oktober 2017
Aktionstag in Chemnitz am 13. Oktober 2017
Aktionstag in Frankfurt am 13. Oktober 2017
Aktionstag in München am 12. Oktober 2017
Die IBM hat in den letzten Monaten eine vierstellige Anzahl von Arbeitsplätzen abgebaut und dabei auch betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Der Jobkahlschlag hat Narben hinterlassen: Das Vertrauen der Beschäftigten in die IBM ist massiv erschüttert. In den Kündigungsschutzverfahren haben die ver.di-Tarifverträge eine wichtige Rolle gespielt. Sie sichern die Gehalts- und Beschäftigungsbedingungen der IBMerinnen und IBMer.
Die mit IBM abgeschlossenen Gehaltsabkommen legen die Basis für eine Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenserfolg. Die Corporation erwirtschaftet nach wie vor gigantische Gewinne - im Jahr 2015 konnte in der Konzernbilanz ein Net Income von fast 12 Mrd. $ ausgewiesen werden.
Welche Forderungen für die Tarifrunde 2017 vor dem Hintergrund der aktuellen Unternehmens- und Geschäftsentwicklung der IBM anstehen und wie diese durchgesetzt werden können, möchten wir intensiv, kompetent und engagiert diskutieren.
Mit den weiteren Kündigungen von bis zu 1000 Kolleginnen und Kollegen zeigt das IBM-Management, was es von Wertschätzung hält: Nichts.
Sven Peters, Mitglied der ver.di-Tarifkommission im IBM-Konzern
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