IT-Dienstleister waren "Beschäftigungsmotor", ob sie es weiter bleiben scheint fraglich
Laut BITKOM wächst die Zahl der Beschäftigten bei den Anbietern von Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) im Jahr 2008 um 3.000 auf insgesamt 829.000. Für das Jahr 2007 meldet der BITKOM auf Basis der abschließenden Zahlen ein Rekordplus von 13.000 Arbeitsplätzen. Softwarehäuser und IT-Dienstleister seien ein "Beschäftigungsmotor". Sie hätten seit 2001 allein rund 100.000 zusätzliche Stellen geschaffen. Ob der Arbeitsplatzaufbau in 2009 fortgesetzt werden kann, ist laut dem Verband "fraglich": Der tiefgreifende technische Wandel in den Bereichen Festnetztelefonie, Mobilfunk und Internet sorgt für Verwerfungen. "Die klassische Nachrichtentechnik wird durch Internettechnologien und Anwendungen auf Softwarebasis abgelöst, die weitaus weniger arbeitsintensiv sind", sagte Bitkom-Chef Scheer. Das führe zu der Situation, dass in dem einen Branchensegment Experten fehlen, während in einem anderen Bereich Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.
SAP-Mitarbeiter sollen ihrem Unternehmen Urlaub spenden
Jetzt gehen notleidende IT-Unternehmen schon mit dem Klingelbeutel herum: Laut einer Umsatzwarnung ist der SAP-Umsatz mit Softwarelizenzen und -services um 16 bis 17 Prozent auf 2,01 bis 2,02 Milliarden Euro gestiegen. Seinen Aktionären hat man aber 24 bis 27 Prozent Wachstum versprochen. Laut einer internen E-Mail der SAP-Führung an die Mitarbeiter hat die Wachstumsdelle sofortige und einschneiden Konsequenzen. Ab sofort gilt ein unternehmensweiter Einstellungsstopp, unbesetzte Stellen werden gestrichen, Entwicklungsaufgaben werden nach Möglichkeit auf 2009 verschoben, für Büroausstattung und Reisen ohne Kundenbezug gilt Ausgabestopp. Jedes Vorstandsmitglied verzichtet auf zehn Urlaubstage, die Mitarbeiter sollen sich dem bitte anschließen.
Pixelpark: Umstrukturierungsplan mit Entlassungen
Der Plan zur Umstrukturierung der Berliner Internet-Agentur Pixelpark steht: Neben der Konzentration auf das Kerngeschäft sollen "drastische Maßnahmen zur Kostensenkung im Bereich der Verwaltung" die Wende bringen. Zudem ist die Streichung von bis zu 20 Stellen von insgesamt knapp 500 geplant.
Hewlett-Packard streicht in Deutschland 1.400 Jobs - bei EDS
Hewlett-Packard wird im Zuge der Übernahme des IT-Dienstleisters EDS in Deutschland 1.400 Arbeitsplätze abbauen. Die Verhandlungen mit den Betriebsräten sind angelaufen. Welche Abteilungen betroffen sind, ist noch unklar. "Das Ausmaß des Personalabbaus übertrifft unsere schlimmsten Befürchtungen", lautet die Einschätzung aus EDS-Betriebsratskreisen. Am Dienstag, den 21. Oktober, um 13 Uhr ist eine "gemeinsamen Mittagspause" vor der EDS-Zentrale in Rüsselsheim geplant, um gegen die Personalabbaupläne bei der deutschen Tochter des IT-Dienstleisters zu demonstrieren. Dazu aufgerufen haben die Betriebsräte, ver.di und IG Metall.
Dresdner Desaster 1: Qimonda trennt sich von einem Viertel der Belegschaft
Auf der Suche nach einem Käufer dampft die Infineon-Tochter Qimonda ihr Geschäft um fast die Hälfte ein und streicht weitere 3.000 Arbeitsplätze, davon 1.500 in Deutschland. In Dresden wird die Fertigung von Komponenten und Modulen bis Ende März 2009 eingestellt. Qimonda will sich künftig auf Halbleiter für Server und die Unterhaltungselektronik konzentrieren. Innerhalb von neun Monaten reduziere Qimonda damit die Produktion um 40 Prozent. Der Umsatz werde um weniger als die Hälfte zurückgehen.
Dresdner Desaster 2: AMD gliedert Standort Dresden aus
Der Computerchip-Hersteller AMD gliedert seinen deutschen Standort Dresden in das neue Unternehmen "The Foundry Company" aus. Eine Mehrheit von 55,6 Prozent daran soll die staatliche Investmentgesellschaft ATIC aus Abu Dhabi halten. Der Umbau ist Teil milliardenschwerer Umstrukturierungen bei dem US-Konzern, der mit Verlusten kämpft. Sachsen verliert mit der Abtrennung der Werke vom AMD-Mutterkonzern das Rennen um eine weitere Chipfertigung. Der neue Standort, den AMD seit längerem plant, werde nun im US-Bundesstaat New York gebaut.
Siemens kündigt Joint-Venture mit Fujitsu
Das Joint-Venture 'Fujitsu Siemens Computer' ist wohl Geschichte. Noch feilschen die beiden künftigen Ex-Partner um den Preis des Siemens-Anteils. Siemens will eine Milliarde haben, Fujitsu nur die Hälfte zahlen. Der chinesische Computerhersteller schloß inzwischen eine Übernahme des Endkunden-Geschäfts von Fujitsu Siemens Computers nicht aus. Gewerkschaften fürchten allerdings um die FSC-Montagestandorte in Augsburg und im thüringischen Sömmerda. Fujitsu Siemens hat 10.500 Beschäftigte, davon 6.200 in Deutschland.
IBM beklagt digitale Spaltung der Gesellschaft
"Die Kluft zwischen den vor 1970 und den nach 1980 Geborenen bei der IT- und Computernutzung ist enorm. Erstere werden Zeit ihres Lebens digitale Immigranten bleiben", klagte Moshe Rappoport von IBM Research auf einer IT-Konferenz in Zürich. Der veränderte, natürliche Umgang mit Technologie der Jungen hat Rappoport zufolge große Auswirkungen auf etablierte Unternehmen und Wirtschaftszweige. Wenn die Digital Natives in die Unternehmensführungen eintreten, werden sie die Entscheidungen der bislang technisch eher konservativen Managementkaste drastisch verändern. Darauf wolle sich IBM einstellen.
Schwarzenegger kommt zur CeBIT
Kalifornien ist der nächste Landespartner der Hannovermesse CeBIT. Gouverneur Arnold Schwarzenegger will darum alles daran setzen, im kommenden Jahr nach Hannover zu kommen. Dies kündigte der Ex-Schauspieler auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz an. Schwarzenegger verriet auf der Konferenz in Beisein von CeBIT-Chef Ernst Raue und Niedersachsens Wirtschaftsminister Werner Hirche, dass er auch persönliche Gründe habe, nach Deutschland zu kommen: Dort habe in den 60er Jahren seine Bodybuilderkarriere begonnen. Also: Klick it, baby!
Nuance kauft Spracherkennungssparte von Philips
Nuance hat Philips Speech Recognition Systems (PSRS) übernommen. Die bisherige Sparte von Philips ist führender Anbieter von medizinischen Spracherkennungslösungen.
Österreichisches Rechenzentrum will PC-Ware schlucken
Der österreichische Rechenzentrumsbetreiber Raiffeisen Informatik will den Leipziger IT-Dienstleister und Softwarelizenzhändler PC-Ware übernehmen. Raiffeisen Informatik besitzt schon Anteile an PC-Ware, will aber seinen Anteil auf mindestens 50,1 Prozent erhöhen.
Bull will bis Jahresende Science + Computing AG übernehmen
Bull übernimmt den deutschen High-Performance-Computinganbieter Science + Computing AG. Die Franzosen wollen damit Zugang zu den S+C-Kunden im Automobil- und Luftfahrtmarkt erhalten. Die operative Unabhängigkeit des Unternehmens soll auch nach der Übernahme aufrechterhalten und das Management unverändert bestehen bleiben.
Kommunnalpolitiker protestieren gegen Telekom-Schließungspläne
Der Deutsche Städtetag, die Vertretung der Städte und Gemeinden, macht politischen Druck auf die Konzernführung der Deutschen Telekom. In einem Brief an den Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) schreiben die Bürgermeister: "Wir protestieren entschieden gegen die von der Telekom vorgelegten Pläne zur Schließung von Callcentern in 39 deutschen Städten, die den Abbau von 8.000 Arbeitsplätzen in diesen Kommunen bedeuten würde." Städtetagpräsident Christian Ude (SPD) schickte zudem einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), in dem er sie auffordert, sich gegenüber der Unternehmensführung der Telekom "für eine nochmalige Überprüfung der Umstrukturierungspläne zu verwenden."
Microsoft dementiert Einstellungsstopp
Der Softwareriese Microsoft hat Berichten widersprochen, nach denen er einen unternehmensweiten Einstellungsstopp verhängt hätte. "Es ist nicht wahr, dass wir keine neuen Mitarbeiter mehr einstellen", erklärte Microsoft-Sprecher Lou Gellos. Nach Auskunft von Gellos überprüft Microsoft allerdings seine Richtlinien für die Einstellung neuer Mitarbeiter.
Aus für Ebay Österreich
Ebay will seine Niederlassung in Österreich schließen, zwölf Mitarbeiter sind betroffen. Auch in Deutschland sollen rund 100 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Stellenstreichungen sind Teil einer weltweiten Entlassungskampagne, bei der 1.500 der weltweit 15.000 Mitarbeiter gehen müssen. Den betroffenen Mitarbeitern will der Konzern Auflösungsverträge und Abfindungen anbieten.