ICH BIN MEHR WERT: Jahresbilanz
Die Initiative ICH BIN MEHR WERT setzt sich seit 2006 für ein starkes Netzwerk der Beschäftigten in der IT-Branche ein, um die Wertschätzung der Arbeit zu gewährleisten. Dieses Ziel ist nur mit gemeinsamem Engagement erreichbar, für das Gewerkschaften die richtige Plattform sind.
ver.di ist die Gewerkschaft für die IT-Branche. Alle wichtigen Tarifverträge der Branche sind mit ver.di ausgehandelt. In vielen Unternehmen wissen engagierte Kolleginnen und Kollegen die Kraft einer starken gewerkschaftlichen Interessenvertretung zu nutzen.
Für das Jahr 2008 lässt sich eine positive Bilanz ziehen. Auf der Tarifebene wurde viel erreicht und die Fachgruppe IT/DV, die das Netzwerk der Beschäftigten in der IT-Branche abbildet, hat im Jahr 2008 eine positive Mitgliederentwicklung. Dadurch geht die gewerkschaftliche Interessenvertretung durch ver.di weiter gestärkt in das Jahr 2009.
Hinter dieser Entwicklung steckt der Einsatz vieler Kolleginnen und Kollegen. Hierfür möchte ich ganz herzlich danken!
Ich wünsche einen entspannten Jahresausklang, bis zum 24. Dezember Spannung und Freude mit dem ich-bin-mehr-wert-Adventskalender ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch in das neue Jahr und nun noch viel Spaß beim Lesen der Nachrichten des letzten Newsletters im Jahr 2008!
Bert Stach, Sprecher der Initiative ICH BIN MEHR WERT
Internet und Gewerkschaft I: ver.di-Mitgliedernetz gestartet
Seit dem 6. Dezember bringt eine ver.di-Mitgliedschaft Vorteile auch im Netz: Unter der Adresse
https://mitgliedernetz.verdi.de öffnet sich ein neues Angebot, zugänglich nur für ver.di-Mitglieder. Das ver.di-Mitgliedernetz ruht auf drei Säulen: Informativ, interaktiv und individuell sind die Inhalte; Rot, Grün und Blau dienen durchgängig als Signalfarben dafür. Gestartet wird zunächst mit einer Basisversion: Anfangs profitieren die Mitglieder vor allem von den exklusiv gebotenen Informationen im Mitgliedernetz, die sie selbst auch bewerten, kommentieren, weiterempfehlen und mit Schlagwörtern ("Tags") in Zusammenhänge einordnen können.
Internet und Gewerkschaft II: UnionBook
labourstart.org, eine von einzelnen Gewerkschaftsorganisationen unabhängige Website mit Infos von und zu Gewerkschaften weltweit hat ein soziales Netzwerk für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gestartet: UnionBook. Im Unterschied zu anderen social networks wie Xing, MySpace, FaceBook oder Bebo ist UnionBook nach eigenen Angaben frei von Werbung und respektiert die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer besonders. UnionBook wurde entwickelt, um der Gewerkschaftsbewegung im Internet eine neue Plattform bereitzustellen.
In der vorliegenden Version kommt UnionBook optisch noch etwas hölzern daher, beinhaltet aber die wichtigen Grundfunktionen der bekannten social networks wie die Einrichtung eines eigenen Profils mit Kontaktlisten, online-Treffen, Diskussionsforen, Blogs etc.
http://www.unionbook.org
T-Systems: 80 Millionen Euro Verlust durch Personalabbau!
Fast 4000 Mitarbeiter haben 2008 T-Systems verlassen, überwiegend aus dem Bereich T-Systems Enterprise Services. Zum Teil haben ganze Teams geschlossen den Dienst quittiert, ihre Kunden haben sie dann gleich mitgenommen. Durch diesen gravierenden Verlust von Personal und Qualifikation sind Aufträge und der Service am Kunden gefährdet. Diese Problematik des Auftragsverlust durch Personalabbau wurde von den Arbeitnehmervertretrinnen und -vertretern im Aufsichtsrat bei der Sitzung am 11. Dezember 2008 erneut angesprochen.
Michael Jäkel, Bundesfachgruppenleiter IT/DV stellt hierzu fest: "Die Personalpolitik bei T-Systems ist gefährlich. Nach unseren Berechnungen sind dadurch dem Unternehmen mindestens 80 Millionen Euro Umsatz in diesem Jahr verloren gegangen."
Trotz aller auftretender Probleme will der Arbeitgeber an seinem selbstgesteckten Ziel festhalten, auch im Jahr 2009 mehr als 3.000 Arbeitsplätze abzubauen.
Bitkom korrigiert ITK-Wachstumsprognose auf Null: Aber IT und Internet positiv
Der Branchenverband Bitkom hat seine ITK-Umsatzerwartung für das Jahr 2009 angesichts der wirtschaftlichen Eintrübung nach unten korrigiert. Danach wird der Markt für Informationstechnik, Telekommunikation und digitale Unterhaltungselektronik (ITK) in Deutschland ein Nullwachstum hinlegen, statt wie bisher vermutet, um 1,5 Prozent zu wachsen. Laut einer aktuellen Umfrage der Bitkom wollen im kommenden Jahr 39 Prozent der ITK-Firmen trotz der Krise zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, ein Drittel will die Zahl der Beschäftigten stabil halten und 28 Prozent planen einen Stellenabbau. Nach der Prognose wird der Markt für Informationstechnik im Jahr 2009 um 1,5 Prozent auf rund 66 Milliarden Euro zulegen.
Personalabbau bei EDS stößt auf breite Ablehnung
Am Montag, den 15. Dezember 2008 hat EDS seine Pläne zur Personalentwicklung konkretisiert und Betriebsräte und Gewerkschaften darüber informiert, dass der Abbau von über 30 % der Belegschaft von EDS OS notwendig sei - nur so könne die Ertragsvorgabe von HP erfüllt werden.
"Wenn ein so großer Teil der Belegschaft abgebaut wird, wird das den Service für die Kunden verschlechtern und sich geschäftsschädigend für EDS OS auswirken. Die Personalabbaupläne machen ökonomisch keinen Sinn. EDS hat sich in den letzten beiden Jahren stabilisiert und schreibt schwarze Zahlen", so Lothar Schröder, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes und Leiter des Fachbereichs Telekommunikation/Informationstechnologie. "Die vorgelegten Abbaupläne sind völlig überzogen und gefährden die Existenz von EDS ernsthaft", ergänzte Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und zuständig für die IT-Branche in einer Pressemitteilung der IG Metall.
Hewlett-Packard (HP) hatte den IT-Dienstleister EDS im August des Jahres übernommen. Angesichts der ersten Ankündigung, massiv Arbeitsplätze bei EDS abzubauen, hatte es bereits im Oktober Proteste der Beschäftigten gegeben. Bereits am 5. Dezember hatte eine gemeinsame Tarifkommission von ver.di und IG Metall das Unternehmen zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Der Forderungskatalog umfasst die Sicherung von Beschäftigung und Standorten, den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen, die Qualifizierung der Beschäftigten, den erstmaligen Abschluss eines Entgelttarifvertrages für die bundesweit rund 2 900 Beschäftigten und eine Erhöhung der Entgelte ab April 2009 um sechs Prozent.
Trotz Finanzkrise herrscht IT-Fachkräftemangel
Trotz aufziehender Wirtschaftskrise ist in der IT-Branche immer noch ein akuter Fachkräftemangel zu verzeichnen. Das belegt eine aktuelle Studie des IT-Projektportals JoinVision. Die Untersuchung ergab, dass derzeit 19 Prozent mehr IT-Stellen und -Projekte von Unternehmen im Internet auf eigenen und externen Jobbörsen ausgeschrieben sind als Ende 2007. Die Dauer, bis ein geeigneter Bewerber gefunden wird, hat sich 2007 verlängert - ein weiteres Indiz für den Fachkräftemangel. Dauerte die durchschnittliche Besetzung einer Stelle für einen Softwareentwickler 2007 noch etwa sechs Wochen, so verlängerte sich dieser Zeitraum 2008 auf durchschnittlich sieben Wochen.
Arcor verschwindet vom Markt
Das Telekommunikationsunternehmen Vodafone gibt seine Festnetzmarke Arcor auf. Ab 2009 sollen alle Festnetzangebote unter dem Namen des Mutterkonzerns angeboten werden. Zum Stichtag 30. September hatte Arcor insgesamt 2,9 Millionen DSL-Kunden und damit einen Marktanteil von 14 Prozent. Damit ist Arcor hierzulande der zweitgrößte Festnetzanbieter nach der Telekom.
Springer steigt bei Online-Jobbörse ein
Der Medienkonzern Axel Springer steigt in den schnell wachsenden Markt der Online-Stellenbörsen ein. Dazu hat das Unternehmen ein Drittel der Aktien der norwegischen StepStone ASA gesichert. Damit ist Springer der größte Aktionär geworden. Beide Unternehmen wollen künftig ihre Stellenanzeigen gemeinsam vermarkten. Am deutschen Ableger von StepStone ist das Medienhaus seit November 2004 bereits zu 49,9 Prozent beteiligt.
Der geheime SEM-Wahlkampf: Wie die Jusos der CDU die Klicks wegnehmen
Die im Bundestag vertretenen Parteien gehen mit Keywords bei Google auf Stimmenfang. Lieblingsmethode derzeit: Buche per SEM den Namen der Konkurrenz. Ein juristischer Bumerang, wie der Branchendienst iBusiness herausfand. So buchen die Jusos für den Begriff "CDU" Suchwortanzeigen, die Linke auf "FDP" und die FDP auf "CDU". Nur auf "SPD" bucht keiner. Der Berliner Anwalt Dr. Martin Schirmbacher verweist auf den BGB-Paragrafen 12: "Wie bei Gerichtsentscheiden zu Domainnamen könnte ein Richter auch hier zugunsten der 'echten' Partei entscheiden".
Yahoo schließt Niederlassungen in Hamburg und Düsseldorf
Das angeschlagene Internetunternehmen Yahoo will ab dem zweiten Quartal 2009 seinen Service für Werbekunden zentral aus der deutschen Hauptgeschäftsstelle in München anbieten. Die Niederlassungen in Hamburg und Düsseldorf werden geschlossen. Alle Arbeitsplätze bleiben nach Firmenangaben erhalten - sofern die Mitarbeiter nach München umziehen.
Start-ups wackeln europaweit
Die Marktbereinigung ist im Gange. Eine Studie von Deutsche Bank Research vergleicht das Sterben der Start-ups heute mit der Krise der New Economy. In der derzeitigen Krise werde es für Start-ups immer schwieriger, Abnehmer für ihre Angebote zu finden. Hinzu käme, dass sich die Finanzierungsbedingungen für innovative Start-ups verschärfen. Schon vor der Krise saß das Geld bei den VC-Investoren weniger locker. Denn bereits 2007 haben die Investitionen um rund 30 Prozent gegenüber dem Wert des Vorjahres nachgegeben.
Passwort-Spion tarnt sich als Firefox-Plug-In
Sicherheits-Anbieter Bitdefender warnt vor einer neuen Malware-Angriffswelle, die gezielt Online-Banking-Passwörter ausspioniert. Bei dieser neuen Bedrohung aus dem Internet handelt es sich um 'Trojan. PWS. Chromelnject.A', eine Malware-Applikation, die sich im aktuellen Fall als Mozilla-Firefox-Plug-in tarnt. Er hat es gezielt auf die Zugangsdaten von Nutzern abgesehen, die diese im Rahmen des Online-Bankings an ihr Finanzinstitut übermitteln. Betroffen hiervon sind derzeit mehr als 100 Banken-Web-Seiten und der Ebay-Dienst Paypal. Sowohl die Domain als auch der Hosting Server befindet sich in Russland.
Wirtschaftsflaute hat bisher kaum Auswirkungen auf Onlinebranche
Während mittlerweile viele Branchen von der Konjunktur gebeutelt sind, halten sich die Auswirkungen auf die Onlinebranche deutlich in Grenzen. Auch die Prognosen für das kommende Geschäftsjahr fallen sehr optimistisch, so eine Umfrage des Bundesverband Digitaler Wirtschaft. Mehr als die Hälfte der befragten Internet-Agenturen sehen derzeit noch keinen Einfluss der Rezession auf das eigene Geschäft. Über ein Drittel (38,1 Prozent) der Mitglieder, die antworteten, spüren jedoch derzeit schon Auswirkungen. Dennoch fallen die Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr positiv aus: Über 60 Prozent der Befragten gehen von einem höheren Umsatz im Vergleich zu 2007 aus.
Telecom Italia will Hansenet verkaufen
Eigner Telecom Italia will sich auf seine Kernmärkte Italien und Brasilien konzentrieren und seine deutsche Breitbandtochter Hansenet verkaufen. Telecom-Italia-Chef Franco Bernabè sagte in einem Interview mit der Financial Times allerdings, er werde dies aber nicht zu jedem Preis tun. Auch komme nicht jeder Wettbewerber als Käufer in Frage. Man werde nur "zur rechten Zeit und an den rechten Käufer" verkaufen. Mit der Konsolidierung will die italienische Telco einen Teil ihrer Schulden in Höhe von 37 Milliarden Euro abbauen.
Essener Unternehmen kauft Bochumer Nokia-Werk
Nokia und die Essener Thelen-Gruppe haben sich über einen Verkauf der Bochumer Liegenschaften von Nokia geeinigt. Thelen wird den Standort rückwirkend zum 31. Oktober 2008 übernehmen. Der Betreiber von Gewerbeimmobilien möchte dort bis zu 1000 neue Arbeitsplätze schaffen. Über den Kaufpreis und die Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart. Nokia und Thelen haben vereinbart, eng mit der PEAG Transfergesellschaft zusammenzuarbeiten, die für ehemalige, von der Schließung des Standorts Bochum betroffene Nokia Mitarbeiter eingerichtet wurde, um insbesondere auch hier nach Möglichkeiten einer Neubeschäftigung für ehemalige Nokia Mitarbeiter zu suchen.
Jobportal führt Entlassungs-Index ein
Weil der Markt für Internet-Jobportale heiß umkämpft ist führt Jobturbo.de einen Krisenticker ein. Dort führt das Portal online Protokoll über alle angekündigten Entlassungen in Firmen mit mehr als 100 Beschäftigten. Aktueller Stand: 87.105 Stellenstreichungen seit dem 1. Oktober 2008. Wenig verwunderlich ist es, dass vor allem die Kfz-Branche vertreten ist: Platz eins im Ranking ist die Volkswagen AG (25.000), Schlusslicht der Allmendinger Automobilzulieferer Burgmaier (5).