IT-Industrie: Jobs sind gesundheitsgefährdend
Fast die Hälfte der im Forschungsprojekt DIWA-IT befragten IT-Beschäftigten berichtet von einer starken oder sehr starken Belastung durch extremen Zeitdruck und hohes Arbeitsaufkommen. Noch gravierender ist die Lage in besonders sensiblen Bereichen: Dass sie sich "immer wieder an der Grenze ihrer Belastbarkeit erleben" oder diese Grenze "in Form eines gesundheitlichen Zusammenbruchs" sogar schon am eigenen Leib erfahren haben, geben über 50 Prozent der Befragten an.
Nach den Analysen der Wissenschaftler handelt es sich hier nicht nur um eine kurzfristige Belastungsspitze, die man aussitzen könnte. Damit die Leistungsträger der IT-Wirtschaft nicht ausbrennen, müsse Gesundheitsförderung vom Randthema zu einem integralen Bestandteil der Unternehmenspolitik und der Organisationsentwicklung werden.
Personalabbau im Distanzhandel: ECommerce-Experten sind Mangelware
Jeder vierte Distanzhändler hat im ersten Halbjahr 2009 der schwachen Marktlage Tribut zollen und Personal abbauen müssen. In der Summe blieb der Personalbestand konstant. Gewinner sind IT- und ECommerce-Experten. Durch eine schlechte Geschäftslage waren 25 Prozent der Distanzhändler in den ersten sechs Monaten des Jahres zum Personalabbau gezwungen. Nahezu zehn Prozent der Unternehmen betreiben Outsourcing und verringern dadurch ihre Belegschaft. Neue Mitarbeiter erhalten tendenziell ein geringeres Einstiegsgehalt, und der Anteil der variablen Vergütung steigt. Das geht aus einer Umfrage der auf Dialogmarketing und Distanzhandel spezialisierten Personalberatung TGMC hervor. Die zunehmende Verlagerung des Geschäfts ins Internet ist aber deutlich spürbar: Für rund zwei Drittel der Unternehmen sind ECommerce-Fachleute sehr schwer zu finden.
HP-Schweiz: Wirbel um Lohnverzicht
In der Schweiz gerät der IT-Konzern HP unter Druck. Trotz guter Zahlen und einem Gehalt inklusive Bonus von 42 Millionen Dollar für Konzernchef Mark Hurd sollen die eidgenössenschaftlichen Beschäftigten auf 5 bis 10 Prozent ihres Gehalts verzichten. Dazu wurden sie laut Presseberichten in internen Mails aufgefordert.
Internetwirtschaft von der Finanzkrise unbeeindruckt
Das Geschäftsklima in der Internet-Branche ist trotz Krise sehr positiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Managementberatung Arthur D. Litte in Zusammenarbeit mit eco. Bei der Frage nach den Erwartungen zur Entwicklung der Internetwirtschaft schnitten im Bereich Netzinfrastruktur und Betrieb vor allem die Internet Exchanges gut ab: 76 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Umsätze hier steigen werden. Auch im Bereich der Internet Access Provider erwarten 47 Prozent gute oder stark steigende Umsätze, im Internet Backbone sind es 43 Prozent. Bei den Diensten und Anwendungen stehen die Applikationen weit vorne - hier erwarten 75 Prozent der Befragten steigende oder stark steigende Umsätze -, gefolgt von den Housing- und Hostingdiensten (61 Prozent).
EBay-Deutschland setzt 40 Prozent der Mitarbeiter vor die Tür
400 von 1000 Stellen wird EBay an seinem deutschen Standort in Dreilinden streichen. Ein Teil der Kundenbetreuung werde in die irische Hauptstadt Dublin verlagert, teilte das Unternehmen mit. Zur Begründung heißt es, die Wettbewerbsfähigkeit soll gesichert werden. Ein Unternehmenssprecher betonte, das Unternehmen befinde sich "nicht in einer wirtschaftlichen Notsituation". Der Prozess soll bis Mitte 2010 abgeschlossen sein.
Onlineshops müssen Widerrufsrecht auch bei Freiberuflern akzeptieren
Wer in Onlineshops einkauft, ist nur dann nicht als Verbraucher anzusehen, wenn die Bestellung eindeutig seiner gewerblichen oder selbstständigen beruflichen Tätigkeit zugeordnet werden kann. Dafür reicht allein die Angabe des Arbeitsplatzes als Liefer- und Rechnungsadresse nicht aus, so der Bundesgerichtshof (Az. VIII ZR 7/09). Freiberufler können sich also im Zweifelsfall auf das weitergehende Verbraucherschutzrecht berufen.
Nokia kauft Dopplr
Nokia hat angekündigt, den sozialen Reisedienst Dopplr kaufen zu wollen. Dopplr ist unter anderem in Facebook und Xing integriert und als Web- und iPhone-Anwendung verfügbar. Gerüchte nennen einen Kaufpreis von 15 bis 22 Mio. Dollar.
Potentiellem Pirate-Bay-Käufer droht Pleite
Die angekündigte Übernahme der umstrittenen Pirate Bay kommt wohl nicht zustande. Käufer Global Gaming Factory (GGF) wollte im September zuschlagen. Jetzt hat ein Gericht wegen Gläubigerforderungen die Beschlagnahme des Vermögens von Inhaber Hans Pandeya angeordnet.
Spam-Urteil: Eine einzige Email reicht nicht
Ein einmaliger Email-Kontakt ist nicht ausreichend, um eine Einwilligung zur Zusendung von Werbe-Mails anzunehmen. Das hat das Amtsgericht München entschieden (Urteil vom 08.07.2009, Az.: 161 C 6412/09). Der Beklagte hatte einen Autoresponder eingerichtet, der automatisch Antwortmails verschickt. Dagegen hatte der Kläger geklagt und nun Recht bekommen.
Digitale Distribution bedroht Games-Handel
In drei Jahren wird die digitale Distribution für Computer- und Konsolen-Spiele den klassischen Handel hinter sich gelassen haben, prophezeite Nicolas Parker von Parker Consulting auf der London Game Conference. Insbesondere mit der kommenden Konsolengeneration, die Parker für die Jahre 2013 und 2014 erwartet, werde die Anbindung über das Internet den digitalen Vertrieb zum Hauptverkaufskanal für Games machen, so Parker.
Hyperlink-Patentinhaber verklagen 24 Großkonzerne
Der Software-Hersteller Eolas hat in den USA 24 Großkonzerne wegen Patentverletzung verklagt. Denn das Unternehmen besitzt ein Patent auf den Hyperlink. Hintergrund ist ein Patent, das die Firma bereits 1998 zugesprochen bekam und das das Prinzip beschreibt, im Rahmen eines Browser aus einer Website heraus per Mausklick eine Anwendung zu öffnen. Eolas hatte bereits 2004 per Gerichtsentscheid von Microsoft eine Schadenssumme von 565 Millionen Dollar zugesprochen bekommen.
Ausschreibungen: Beschummeln Bund, Länder und Kommunen IT-Dienstleister?
Mehr als jede zweite öffentliche Ausschreibung erfolgt, entgegen klarer rechtlicher Vorgaben, ohne Aufwandsentschädigung. Dies geht aus einer Umfrage zum Thema 'Öffentliche und privatwirtschaftliche Ausschreibungen' von BVDW und iBusiness hervor. Viele öffentliche Ausschreibungen gehen darüber hinweg, dass für detaillierte IT-Angebote eine Entschädigung geschuldet wird, soweit diese die normale Angebotserarbeitung überschreiten. Wie die Umfrage zeigt, "gehen 55 Prozent der dadurch entstehenden Personal- aber auch Materialkosten zu Lasten der teilnehmenden Agentur beziehungsweise des Dienstleisters", klagt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Der BVDW spricht sich dafür aus, dass öffentliche Ausschreibungen die grundsätzlichen Vorgaben einhalten, die seit langem in der Verdingungsordnung für Leistungen - Teil A (VOL/A) des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geregelt sind. Dazu gehören die Zahlung einer "angemessenen Entschädigung" für die Erarbeitung von "Plänen, Zeichnungen, Berechnungen und anderen Unterlagen", die über die "normale Angebotserarbeitung" hinausgehen.
IT-Innovationen helfen Banken aus der Krise
Bereits heute sind die Bankenbranche und die Informationstechnologie eng miteinander verknüpft. Diese enge Verbindung wird künftig eine noch größere Rolle spielen, so die Trendstudie „Der Einfluss der IT auf den Unternehmenserfolg in Krisenzeiten“ von Pierre Audoin Consultants. Ergebnis der Befragung von Großbanken in acht westeuropäischen Ländern hinsichtlich der Bedeutung der Informationstechnologie: Der IT in Banken wird großes Potenzial zugerechnet. So sind es gerade IT-Innovationen, die in Krisenzeiten zur Bewältigung der Herausforderungen beitragen können. Nach Meinung der Befragten ist das Potenzial beim Einsatz von IT noch nicht ausgeschöpft. Sowohl bei operativen als auch bei innovationsbezogenen Themen besteht noch Nachholbedarf. Hier wurden die Industrialisierung des Bankwesens (46 %), Web 2.0 (46 %) und die Erneuerung von Kernbankensystemen (42 %) als sehr wichtig bezeichnet.
Studie: Deutsche sind auf Irrwegen im Web
Eine Untersuchung des Bitkom hat ergeben, dass sich 31 Prozent häufig oder sehr häufig in der Navigation von Webseiten nicht zurechtfinden. Ein Drittel der Befragten sagt zudem, dass sie bei der Internetnutzung häufig oder sehr häufig von Bannern, Pop-ups oder blinkenden Bildern so stark abgelenkt werden, dass sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verlieren. Nach den Ergebnissen der Umfrage ist zudem das Auffinden von Informationen für viele Internetnutzer ein Problem. So finden 30 Prozent der Befragten häufig oder sehr häufig Informationen nicht, obwohl sie sicher sind, dass diese verfügbar sind.
Bis zu 15.000 Stellen bei der Telekom gefährdet
Die Modernisierung des Festnetzes macht laut einer Studie der Stuttgarter Beratungsfirma Input Consulting bis zu 15.000 Arbeitsplätze bei der Deutschen Telekom überflüssig. "Die Modernisierung der Kernnetze wird innerhalb der kommenden drei bis vier Jahre weitestgehend realisiert sein und bei der Telekom zu einem Personalminderbedarf von voraussichtlich 10.000 bis 15.000 Vollzeitstellen führen", zitiert der Focus aus der Studie. Ein Ausweg sei die Investition in den DSL-Ausbau.
US-Firmen verbieten soziales Netzwerken
Die Mehrheit der amerikanischen Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern (54 Prozent) verbietet seinen Mitarbeitern während der Arbeit Zugang auf Websites von Sozialen Netzwerken. In 19 Prozent der US-Firmen dürfen Angestellte die Communities nur für berufliche Zwecke ansurfen. Eine beschränkte private Nutzung ist in 16 Prozent der befragten Unternehmen erlaubt. In jeder zehnten Firma gibt es hingegen gar keine Beschränkung. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Umfrage von Robert Half Technology.
PC-Umsatz sinkt um fünf Prozent
Der Verkauf von Personal Computern wird im Jahr 2009 trotz der Wirtschaftskrise zulegen und mit 13,1 Millionen einen neuen Rekordwert erreichen. Angetrieben wird der Markt durch den steigenden Absatz von Notebooks und Netbooks (+12,5%). Den Anbietern nützt das wenig. Weil die Preise um bis zu 30 Prozent sinken, wird der PC-Umsatz voraussichtlich um 4,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro sinken, so die Bitkom-Studie. Mit einer Konjunkturerholung im kommenden Jahr werde aber insbesondere die PC-Nachfrage der Unternehmen wieder zulegen. Einen zusätzlichen Schub erhofft der Verband sich von der Einführung des Betriebssystems Windows 7.
Freenet erwartet Umsatzrückgang für Mobilfunk-Branche
Mobilfunkdienstleister Freenet erwartet einen anhaltenden Umsatzrückgang in der Branche. Die Umsätze im gesamten deutschen Mobilfunk werden in den kommenden ein bis zwei Jahren weiter sinken, schätzt Firmenchef Christoph Vilanek. Gründe seien ein ungebrochener Trend zu geringeren Minutenpreisen und mögliche künftige Folgen der Wirtschaftskrise.
Frauen dominieren das Social Web
Die meisten sozialen Netzwerke im Internet sind in Frauenhand. Das ergab ein von dem britischen Journalisten und Autor David McCandless veröffentlichter Vergleich. Demnach sind 46 Millionen mehr Frauen als Männer jeden Monat auf Facebook unterwegs - das ergibt einen Anteil von 57 Prozent. Genau so hoch sei der Frauenanteil bei Twitter. Nur ein Netzwerk verzeichnet laut McCandless einen Männerüberschuss: das Social-Bookmarking-Portal digg.com. Bei Del.icio.us, YouTube und LinkedIn halten sich die Männer-Frauen-Anteile in etwa die Waage.
Telekom hat wieder Datenschutz-Ärger
Kunden der Telekom müssen erneut fürchten, dass ihre Kontodaten missbraucht werden. Nach Recherchen des Spiegel sind bei externen Callcentern im Ausland Datensätze von hunderttausenden Telekom-Kunden im Umlauf, die häufig auch Bankverbindungen enthalten sollen. Der letzte Skandal ist noch in der Aufarbeitung: Hier hat die Telekom nun Strafanzeige gegen Vertriebspartner gestellt und fordert 1,5 Millionen Euro Vertragsstrafe.
Und da war da auch noch: Amazon zahlt 150.000 Dollar für gelöschte Hausaufgabe
Diese Nachricht lohnt eine zweite Meldung unter der Überschrift „Und da war noch“ … Justin Gawronski konnte seine Hausaufgabe nicht vorzeigen. Was normalerweise einen Minuspunkt beim Lehrer gibt, brachte für den Schüler aus den USA und seinen Anwälten 150.000 Dollar ein. Gawronski hatte auf seinem Google-E-Reader den Orwell-Roman 1984 gelesen und für seine Schulaufgaben kommentiert. Da Google in Konsequenz eines anderen Rechtsstreits das Orwell-Werk einfach löschte, ohne die User zu informieren, waren damit auch die Notizen weg. Das US-Gericht urteilte für den Schüler und sprach ihm den umfangreichen Schadensersatz zu.