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  5. | Newsletter vom 05.11.2018

Unzulässiger Datenhandel: Vorwürfe gegen AZ Direct

Einen Verstoß gegen die DSGVO wirft der MDR der Bertelsmann-Tochter AZ Direct vor. Der Adressbroker, der auch im Onlinehandel aktiv ist, fiel auf eine Scheinanfrage herein. Volontärinnen des MDR hatten für ein Projekt als angebliche Unternehmensberatung Kontakt mit verschiedenen Datenhändlern aufgenommen. Die AZ Direct reicherte dreißig der ihr übermittelten Datensätze an und sagte sogar weitere Bearbeitung zu, ohne die Seriosität des Geschäftspartners geprüft zu haben.

Dabei wurden unter anderem Charaktereigenschaften wie "verträumt", "religiös", "traditionsverbunden", "kämpferisch" zugeordnet. Weiter erfolgte eine Klassifizierung der Personen je nach Kaufkraft als "Spitzenverdiener" oder zur "prekären Unterschicht" gehörig. AZ Direct sagte darüber hinaus zu, auch datenschutzrechtlich geschützte Zielgruppen, wie psychisch instabile Menschen oder Personen einer bestimmten sexuellen Orientierung identifizieren zu können. Die sexuelle Orientierung gehört zu den sensiblen personenbezogenen Daten und steht unter speziellem Datenschutz.

Für den Staatssekretär im Justiz- und Verbraucherschutzministerium, Gerd Billen, ist ein derartige Anreicherung von Daten ein Fall für die Datenschutzaufsicht. Laut MDR habe AZ Direct weder bei der Überprüfung der Scheinfirma, noch bei der Anfrage nach Zielgruppen mit bestimmter sexueller Orientierung Versäumnisse eingeräumt.

 

Jugend-Studie: Influencer führen zu Realitätsverlust

Viele Influencer sind bei der Jugend berühmter als Sportler oder Schauspieler. Ihr Beeinflussungspotenzial auf Heranwachsende ist entsprechend groß: In unterschiedlichen Facetten der Verführung bieten sie auf der einen Seite Inspiration und Motivation und ermutigen zur Selbstreflexion und Selbstwertsteigerung. Auf der anderen Seite können sie bei ihren Followern aber auch Neid, Gruppenzwang und Selbstzweifel auslösen.

In der Wahrnehmung der Jugend sind die Influencer die Verkörperung der leibhaftigen Verführung. Ausschweifungen dieser Einflussnahme können sich als Übersteigerung der Alltagsflucht bzw. Verlust der Alltagsanbindung bis hin zum Realitätsverlust steigern. Für das Influencer Marketing bedeutet das vor allem eines: große Verantwortung für Influencer, Marken und Follower, sich auf diesem schmalen Grat der Beeinflussung bedacht zu bewegen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen qualitativen Studie "Influencer 3.0", die m-Science als zentrale Forschungsunit der GroupM durchgeführt hat.

Das Beeinflussungspotenzial der Influencer zeigt sich in der Studie abhängig vom Alter und der Persönlichkeitsstruktur ihrer Follower. Kinder zwischen 11 und 15 Jahren suchen bei ihnen insbesondere nach Idealen und geben sich dem favorisierten Influencer bedingungslos hin. Der Influencer selbst ist für sie Identifikationsobjekt, dem sie vorrangig in den Themenwelten Beauty und Lifestyle nacheifern.  Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren wünschen sich in den sozialen Medien in erster Linie Orientierung und lassen sich eher selektiv verführen. Influencer sehen sie als Inspirations- und Motivationsgeber, von denen sie relevante Tipps in Bereichen wie Sport und Ernährung erwarten. Junge Erwachsene zwischen 20 und 23 Jahren wollen sich hingegen bei der Social Media Nutzung auf Augenhöhe austauschen und suchen bei Influencern nach Bestätigung und Anerkennung. Für die Social Media Persönlichkeiten hegen sie eine kritische Faszination. Ihre favorisierten Influencer-Themen sind Lebenshilfe, Selbst- und Körperliebe (u. a. "Body Shaming").

 

Ein Drittel mehr Roboter als vergangenes Jahr

Der weltweite Absatz von Industrie-Robotern erreichte 2017 einen neuen Rekord von 381.000 ausgelieferten Einheiten - ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit stieg der Jahresabsatz von Industrie-Robotern in den vergangenen fünf Jahren um 114 Prozent (2013-2017). Der Verkaufswert kletterte um 21 Prozent auf einen neuen Höchststand von 16,2 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2016. Das ist das Ergebnis des World Robotics Report 2018 der International Federation of Robotics (IFR). Wie die IFR-Prognose zeigt, wird die jährliche Anzahl der Industrie-Roboter, die an die Fabriken der Welt ausgeliefert werden, im Jahr 2021 etwa 630.000 Einheiten erreichen.

Deutschland ist der fünftgrößte Robotermarkt weltweit und die Nummer eins in Europa. 2017 stieg die Zahl der verkauften Roboter um 7 Prozent auf den neuen Allzeit-Rekord von 21.404 Einheiten (2016: 20.074 Einheiten). Zwischen 2014 und 2016 hatte der jährliche Absatz von Industrie-Robotern bei rund 20.000 Einheiten stagniert. Industrieroboter spielen eine Schlüsselrolle in Fertigungsindustrie und Industrie 4.0. Inzwischen werden sie mit zahlreichen Spitzentechnologien weiterentwickelt. Dazu zählen industrielle Bildverarbeitung, Machine Learning, Fehlerprognosen unter Verwendung von KI oder neuen Konzepten der Mensch-Maschine-Kollaboration. Diese Technologien werden dazu beitragen, die Einsatzgebiete der Roboteranwendung zu erweitern, so der IFR.

 

Wie Künstliche Intelligenz den Kundenservice umkrempelt

Unternehmen in ganz Europa setzen laut aktuellem Forschungsbericht von ServiceNow und Devoteam auf Künstliche Intelligenz (KI), um ihren Kundenservice grundlegend neu zu gestalten. Die steigende Akzeptanz der Verbraucher gegenüber KI-gestützten Anwendungen bekräftigt diesen Trend. Die jüngst veröffentlichte Studie "The AI revolution: creating a new customer service paradigm" untersucht, wie KI die Service-Bereitstellung von Grund auf verändert.

Demnach setzen fast ein Drittel (30 Prozent) der befragten Unternehmen KI-Technologien im Kundenservice ein. 72 Prozent von ihnen verzeichnen bereits spürbare Vorteile, wie etwa die Entlastung der Mitarbeiter, eine effizientere Bearbeitung von hochvolumigen Aufgaben oder die Möglichkeit, ihren Kundenservice rund um die Uhr anzubieten. Laut den Studien-Teilnehmern ist die Gewährleistung von Service und Support rund um die Uhr die größte Herausforderung.

 
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Konferenzen und Kundenevents sind beliebtes Marketinginstrument für IT-Unternehmen

Noch mehr als in Online-Aktivitäten (29 Prozent) investieren ITK-Unternehmen in Messen und Events. 35 Prozent des gesamten Marketingbudgets fließen laut Bitkom-Studie in solche Aktivitäten. Mehr als ein Drittel der Befragten (34 Prozent) geben außerdem an, im nächsten Geschäftsjahr mehr Geld dafür ausgeben zu wollen. 94 Prozent setzen dabei auf Konferenzen und Kundenevents, 85 Prozent auf die Teilnahme an bzw. die Ausrichtung von Messen und Veranstaltungen, etwa mit eigenem Stand, 78 Prozent beteiligen sich auch an Gemeinschaftsständen und 54 Prozent führen Roadshows durch.

Geht es um die aktuell größte Herausforderung im Marketing, sagen sieben von zehn ITK-Unternehmen (71 Prozent), dass sie vor allem der Datenschutz beschäftigt. Sechs von zehn Unternehmen bezeichnen die Erfolgskontrolle von Marketing-Aktivitäten als schwierig (57 Prozent).

 

Zalando setzt auf smarte Roboter für chaotische Lager

"Wer aufräumt ist nur zu faul zum Suchen" - an dem Motto ist eine Menge dran, wie das Prinzip der chaotischen Lagerhaltung in der Praxis beweist. Ein Nachteil allerdings: Für Roboter ist das organisch wachsende Storage-Prinzip eine Herausforderung. Ein smarter Roboter soll das nun für Zalando lösen. Onlinehändler Zalando testet derzeit, wie sich Robotik in der Logistik einsetzen lässt. Ende Februar 2018 hatte Zalando Anteile am Start-up Magazino erworben, das Roboter für die Intralogistik entwickelt. Seit einigen Wochen sind nun zwei von Magazino entwickelte Roboter mit dem Namen "Toru" bei Zalando in Erfurt im Praxistest. Bis Mai 2019 werden die Roboter in die Prozesse eingearbeitet und unterstützen in den Bereichen Stow (Einlagern) und Pick (Kommissionieren) von Ware. Im Gegensatz zu anderen Automatisierungstechnologien, bei denen nur ganze Ladungsträger wie Paletten oder Kisten bewegt werden können, verfügen die Toru-Roboter über eine Kamera und Bilderkennung und können einzelne Objekte erkennen, greifen und transportieren. Damit passen sie in das System der chaotischen Lagerhaltung, das in den Logistikzentren von Zalando Anwendung findet.

 

Mail-Verschlüsselung kommt aus der Nische

Die verschlüsselte E-Mail-Kommunikation hat sich in der Breite noch nicht durchgesetzt, derzeit steht das Thema jedoch weit oben auf der Agenda der IT- und Business-Entscheider. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Bundesdruckerei im Rahmen der "Initiative Mittelstand verschlüsselt!". Demnach plant jedes zweite deutsche Unternehmen, in Lösungen für die E-Mail-Verschlüsselung zu investieren. Derzeit haben mehr als 40 Prozent der deutschen Unternehmen die Transportverschlüsselung von E-Mails umgesetzt. Diese schützt elektronische Nachrichten auf dem Übertragungsweg, beispielsweise zwischen dem Absender und dem Server des Mail-Providers. Auf dem Server selbst und im Postfach des Empfängers liegen die E-Mails hingegen weiterhin unverschlüsselt.

Um E-Mails auf der gesamten Strecke vom Sender bis zum Empfänger vor unbefugtem Zugriff zu sichern, ist zusätzlich eine Inhaltsverschlüsselung nötig, die erst im Postfach des Empfängers wieder aufgehoben wird. Dieses Verfahren wird laut Umfrage von jedem fünften Unternehmen in Deutschland (22 Prozent) genutzt. Vorreiter sind der Finanzsektor und die Industrie: So haben 36 Prozent der Banken und Versicherungen sowie knapp jedes dritte Industrie-Unternehmen (28 Prozent) bereits Lösungen für die Verschlüsselung von E-Mail-Inhalten umgesetzt. Nachholbedarf haben der Handel (8 Prozent) und die öffentliche Verwaltung (13 Prozent). Viele Unternehmen wollen in Zukunft ihre Verschlüsselungsaktivitäten intensivieren. Die Chancen für eine schnelle Umsetzung stehen gut. Denn die organisatorischen Grundlagen sind größtenteils bereits vorhanden. So gibt es gemäß Umfrage bei 7 von 10 Unternehmen bereits konkrete Regeln zur Verschlüsselung von Mails. Diese geben zum Beispiel vor, unter welchen Voraussetzungen und auf welche Weise Kunden- und Mitarbeiterdaten per Mail verschickt werden dürfen.

 

Privatsphäre-Probleme: Google Plus wird eingestellt

Das Social Network Google Plus wird geschlossen: Ab August 2019 wird das System für Privatnutzer geschlossen, bis dahin haben die Anwender Zeit, ihre Daten zu sichern. Anlass für das Aus ist ein interner Bericht, der nicht nur eine geringe Nutzung konstatierte, sondern auch "erhebliche Schwierigkeiten" den Privacy-Ansprüchen der Nutzer zu genügen. Auch eine Sicherheitslücke wurde bei der Gelegenheit gefunden.

Bei der Untersuchung hat sich - wenig überraschend - gezeigt, dass Google Plus kaum von den Anwendern genutzt wird, es aber "erhebliche Schwierigkeiten" gäbe, den Dienst an die Datenschutz- und Privacy-Anforderungen anzupassen. Unter anderem wurde während des Reviews eine Sicherheitslücke gefunden, mit der Apps auch auf nicht-öffentliche Nutzerdaten (Geschlecht, Beschäftigung, Alter) zugreifen konnten. Die Lücke stand seit 2015 offen und wurde im März 2018 entdeckt und geschlossen. Etwa 500.000 Nutzer waren betroffen, ob die Lücke aktiv ausgenutzt wurde, ist unbekannt.

Geschäftliche Anwender, die Google Plus zur Kommunikation verwenden, bleiben zunächst von den Änderungen unberührt.

 
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IT-Sicherheit: Unternehmen investieren mehr als vier Milliarden Euro

Unternehmen investieren mehr in ihre IT-Sicherheit. Die Umsätze mit Sicherheitslösungen legen in diesem Jahr um neun Prozent zu und wachsen damit fünfmal stärker als die Wirtschaft insgesamt. 2018 werden in Deutschland mit Hardware, Software und Services für IT-Sicherheit voraussichtlich 4,1 Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das Jahr 2019 ist ein weiteres Wachstum um neun Prozent auf 4,4 Milliarden Euro prognostiziert. Das zeigen Berechnungen des Marktforschungsunternehmens IDC im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Der mit Abstand größte Teil der Ausgaben entfällt auf Dienstleistungen für digitale Sicherheit. In diesem Segment werden dieses Jahr 2,2 Milliarden Euro ausgegeben, ein Plus von elf Prozent zum Vorjahr. Für IT-Sicherheits-Software wie beispielsweise Virenscanner oder standardisierte Firewalls sind 1,3 Milliarden Euro an Ausgaben prognostiziert (plus zehn Prozent). Mit 550 Millionen Euro liegen die Ausgaben für entsprechende Hardware auf ähnlichem Niveau wie im Jahr 2017 (plus 0,3 Prozent).

 

Appstore: Kartellprozessentscheidung gegen Google

Ein portugiesisches Gericht hat eine einstweilige Verfügung erlassen, nach der Google das Entfernen des App-Stores seines Konkurrenten Aptoide durch Google Play Protect von Benutzer-Smartphones ohne Wissen der Benutzer unterlassen muss. Sie gilt für 82 Länder, darunter Deutschland, Großbritannien, die USA und Indien. Aptoide betreibt einen der drei größten Android-App-Stores der Welt mit über 200 Millionen Nutzern, 4 Milliarden Downloads und 1 Million Apps.

 

Cybersicherheit: Noch immer viel Datenklau im Büro

Nur jeder zweite Beschäftigte hat an seinem Arbeitsplatz Regeln zum Schutz vor Cyber-Angriffen, die konsequent durchgesetzt werden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Forsa im Auftrag von DEKRA.  Formal gibt es ein hohes Bedürfnis nach Cyber Security: Eine große Mehrheit der Arbeitnehmer gibt an, dass die Sicherheit der IT-Infrastruktur beim Arbeitgeber eine sehr große (65 Prozent) oder große (26 Prozent) Bedeutung hat. Geht es um den Umgang mit Sicherheitsregeln, zeigt sich ein anderes Bild:

Nur die Hälfte (52 Prozent) gibt an, dass es Regeln zum sicheren Umgang mit der Firmen-IT gibt, auf deren Einhaltung der Arbeitgeber genau achtet. Bei einem Drittel der Arbeitsplätze (34 Prozent) gibt es zwar IT-Regeln, auf deren Einhaltung aber nicht genau geachtet wird. Für 12 Prozent der Beschäftigten gibt es gar keine IT-Sicherheitsregeln. Nur jeder Dritte (32 Prozent) erhält regelmäßig IT-Sicherheitsschulungen am Arbeitsplatz, 18 Prozent erhalten oder erhielten einmalig eine Schulung. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Beschäftigten erhält überhaupt keine IT-Sicherheitsschulung.

 

Smarte Schule: Jugendliche wollen E-Books

Sie sind leichter, innovativer und meist aktueller als klassische Schulbücher: E-Books gehören für jeden dritten Befragten zu einem digital unterstützten Unterricht. 32 Prozent sind der Meinung, dass klassische Schulbücher von gestern sind und durch digitale Medien wie E-Books ersetzt werden sollten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.012 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, die der Bitkom in Auftrag gegeben hatte. Vor allem Jüngere im Alter von 16 bis 29 Jahren empfinden klassische Schulbücher als überholt: In dieser Altersgruppe sagen 44 Prozent, dass die dicken Bücher durch E-Books ersetzt werden sollten. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 37 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 27 Prozent und bei der Generation 65 Plus 24 Prozent.

 
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Deutsche gegenüber Digitalisierung in der Pflege aufgeschlossen

Die Menschen in Deutschland stehen der Digitalisierung der Pflege aufgeschlossen gegenüber. Das zeigt eine repräsentative Umfrage. Vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels in der Pflege sehen sieben von zehn Deutschen (71 Prozent) die Digitalisierung der Pflege als große Chance. So sagen 23 Prozent, dass der Pflegekollaps nur vermieden werden kann, wenn die Pflege digitaler wird. 33 Prozent meinen, dass die Digitalisierung der Pflege zumindest dabei hilft, den Pflegenotstand in Deutschland zu lindern. 54 Prozent würden es begrüßen, wenn es zu einem verstärkten Einsatz von digitalen Anwendungen in der Pflege in Deutschland kommt.

Viele Menschen stehen digitalen Helfern in der Pflege, auch was einen persönlichen Pflegebedarf angeht, offen gegenüber. So können sich 41 Prozent vorstellen, sich von einem Roboter zumindest zeitweise pflegen zu lassen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 51 Prozent, bei der Generation 65 Plus sind es 37 Prozent. Hätten die Befragten im Falle einer Pflegebedürftigkeit die Wahl zwischen der Überwachung dank digitaler Technologien zu Hause oder dem Gang ins Pflegeheim, würden sich knapp zwei Drittel (62 Prozent) für die digitalen Anwendungen in den eigenen vier Wänden entscheiden. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) würden dies sogar auf jeden Fall vorziehen.

 

Datenkompetenz steigert Unternehmenswert um hunderte Millionen

Der souveräne Umgang mit Daten ist für Organisationen aller Art und Größe bares Geld wert. Das geht aus einer weltweiten Studie des Data-Analytics-Anbieters Qlik hervor. Laut dem Index können große Organisationen ihren Wert um bis zu 500 Millionen Dollar steigern, wenn sie unternehmensweit und konsequent auf eine datenversierte Kultur setzen.

Der Data Literacy Index stellt deutliche Zusammenhänge zwischen Unternehmensleistung und Datenkompetenz der Mitarbeiter her. Unter anderem zeigt die Studie, dass Organisationen mit ausgeprägter Daten-Souveränität einen bis zu fünf Prozent höheren Unternehmenswert aufweisen als andere. Jedoch: Während die Mehrheit der Geschäftsentscheider die Bedeutung einer datenkompetenten Belegschaft zwar erkennt (92 Prozent), ermutigen nur weniger als 20 Prozent ihre Mitarbeiter tatsächlich, selbstsicherer im Umgang mit Daten zu werden.

 

Vertrauen in Datensicherheit auf Fünf-Jahres-Hoch

Ob beim Online-Banking, im Web-Shop oder in sozialen Netzwerken: Datensicherheit entscheidet für viele Internetnutzer über das Vertrauen in Online-Dienste. Dieses Vertrauen ist zuletzt wieder leicht gestiegen. Fast ein Viertel der Internetnutzer (23 Prozent) meint, dass ihre persönlichen Daten im Internet sicher sind. Im Vorjahr war es jeder Fünfte (20 Prozent) und im Jahr 2014 sagte dies sogar nur jeder siebte Internetnutzer (13 Prozent). Die große Mehrheit der Onliner (75 Prozent) findet derzeit, dass ihre persönlichen Daten im Internet nicht sicher sind. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bitkom unter 1.027 Internetnutzern in Deutschland.

Deutlich skeptischer zeigen sich Internetnutzer hingegen, wenn es um die Datensicherheit in der öffentlichen Verwaltung geht. Nur 29 Prozent haben Vertrauen in Staat und Behörden beim Umgang mit ihren persönlichen Daten. Den gleichen Wert erzielt die allgemeine Wirtschaft: 29 Prozent der Internetnutzer vertrauen ihr, wenn Personendaten verwaltet werden. Einen Vertrauensverlust erleiden auch soziale Netzwerke: Nur jeder zehnte Onliner (10 Prozent) bekundet Vertrauen in soziale Netzwerke beim Umgang mit persönlichen Daten. Im Jahr 2017 waren es noch 15 Prozent.

 

WWW-Schöpfer Berners-Lee plant GAFA-Gegenpart

Tim Berners-Lee hat gemeinsam mit Partnern das Unternehmen Inrupt gegründet, um mit der Plattform Solid einen Gegenpart zur Übermacht der großen Internetkonzerne Google, Apple, Facebook und Amazon (GAFA) zu schaffen und Nutzern die Kontrolle über ihre persönlichen oder nicht-personenbezogenen Daten zu geben, indem Solid das aktuelle Modell ändert, bei dem Benutzer persönliche Daten an digitale Giganten im Austausch für den wahrgenommenen Wert übergeben müssen.

Solid ist eine Plattform, die mit dem vorhandenen Web erstellt wird. Es gibt jedem Benutzer die Wahl, wo Daten gespeichert werden, welche Personen und Gruppen auf ausgewählte Elemente zugreifen können und welche Apps Sie verwenden. Es ermöglicht Nutzern, Daten mit anderen zu verknüpfen und zu teilen. Es ermöglicht Benutzern, dieselben Daten gleichzeitig mit verschiedenen Apps anzuzeigen. Berners-Lee sieht "mehrere Marktmöglichkeiten, einschließlich Solid Apps und Solid Data Storage".

 
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Wofür Verbraucher Sprachassistenten nutzen - TÜV empfiehlt Abschalten

Alexa, Siri oder Google Assistant: Drei von zehn Deutschen haben laut einer aktuellen repräsentativen YouGov-Studie im Auftrag von E.ON bereits Sprachassistenten im Alltag genutzt. Vor allem für Recherchen, Informationen, Wettervorhersagen oder Anrufe sind die nützlichen smarten Speaker im Einsatz.

Umso erstaunlicher: Immerhin 19 Prozent der Befragten geben an, dass sie Sprachassistenten nicht nutzen, weil sie Angst haben, dass diese sie falsch verstehen. Und 17 Prozent befürchten, über Sprachassistenten etwas zu bestellen, was sie eigentlich gar nicht bestellen wollten. Dennoch sehen die Deutschen große Chancen in virtuellen Sprachassistenten und verwenden diese vermehrt im Alltag.

Auch die deutschen Verbraucher nutzen immer häufiger Sprachassistenten, um mit Unternehmen und Anbietern in Kontakt zu treten, so auch mit dem eigenen Energieversorger. E.ON-Kunden können beispielsweise seit 2017 via Alexa Skill den Energieanbieter kontaktieren. Interne E.ON-Studien zeigen, dass die meisten Kunden darüber ihren Energieverbrauch abfragen. Ebenfalls stark gefragt bei Kunden: Mittels Alexa den Abschlagsplan ändern oder einen Rückruf mit einem E.ON-Mitarbeiter vereinbaren.

Und ein großer Teil - nämlich über 40 Prozent der Deutschen - sind laut Umfrage der Meinung, dass sich Chatbots vor allem in der Kommunikation von Kunden und Unternehmen zukünftig durchsetzen werden.  Der TÜV-Rheinland empfiehlt jedoch, in bestimmten Situationen die Geräte auszuschalten.

Ist das Gerät zum Beispiel mit der Schließanlage des Hauses verbunden, könnte ein Dritter von außen theoretisch mit einem Megaphon rufen und so einfach ins Gebäude gelangen. Über sensible Daten wie Kreditkartennummern und Passwörter sollte bei eingeschaltetem Sprachassistenten nicht gesprochen werden. Die Geräte haben einen Ausschaltknopf, der in diesen Situationen genutzt werden sollte, ist ein wesentlicher Hinweis des TÜV Rheinland, um dem Unbehagen der Konsumenten Rechnung zu tragen. Zwar hören die Systeme die ganze Zeit mit, aber sie verbinden sich erst mit dem Server des Anbieters, wenn der Nutzer sie ausdrücklich anspricht. Dann speichern sie die Befehle des Nutzers, um sie zu analysieren und auszuführen. Der TÜV weist zudem darauf hin, dass in der jeweiligen App unter Einstellungen jeder Nutzer anhören und lesen könne, was gesprochen wurde und dies entsprechend auch wieder löschen.

 

Mitarbeiter sind verunsichert von KI und Automatisierung

Einer kürzlich vom Workforce Institute durchgeführten globalen Umfrage zufolge glauben vier von fünf Mitarbeitern, dass Künstliche Intelligenz  die Arbeit positiv beeinflussen könnte, indem Routineaufgaben vereinfacht werden. Trotzdem wird eine große Angst vor den Auswirkungen der neuen Technologie auf die Arbeit deutlich, bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes.

Die Mehrheit der Befragten gibt an, dass das Schweigen der Arbeitgeber zu diesem Thema ein Hauptgrund für ihre Angst und Besorgnis ist. Laut der Studie haben sich 58 Prozent der Organisationen noch nicht gegenüber ihren Mitarbeitern über die möglichen Auswirkungen von KI auf ihre Belegschaft geäußert. Und dies obwohl die Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Mitarbeiter KI begrüßen würden, wenn sie damit zeitaufwändige interne Prozesse vereinfachen, automatisieren oder ihre Arbeitsbelastung besser ausgleichen würden.

 

Gartner: Etablierte Finanzdienstleister werden überflüssig

Laut dem Research- und Beratungsunternehmen Gartner werden bis 2030 80 Prozent der etablierten Finanz-Dienstleister verschwinden, übernommen werden oder ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren haben. Diese Firmen werden mit weltweiten Digital-Plattformen, Fintech-Unternehmen und anderen nicht-etablierten Playern um einen größeren Marktanteil konkurrieren. Laut Gartner werden nur 20 Prozent der etablierten Unternehmen überleben.

 

Amazon hebt Mindestlohn seiner Angestellten

Amazon-Chef Jeff Bezos reagiert auf die vielfach geäußerte Kritik, er behandle seine Mitarbeiter schlecht, mit mehr Mindestlohn. In den USA bekommen Amazon-Angestellte künftig mindestens 15 Dollar pro Stunde. In Großbritannien steigt der Mindestlohn auf 9,50 Pfund beziehungsweise auf 10,50 Pfund in London.

 
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Und da war noch: Studie liefert Zahlen zu Todesfällen bei Selfies

Eine indische Studie aus dem Journal of Family Medicine and Primary Care liefert belastbare Zahlen dazu, wie viele Menschen bei leichtsinnigen Schnappschüssen aus eigener Hand zu Tode gekommen sind. Die Forscher werteten nach Schlagworten durchsuchte Meldungen aus dem Internet aus. So kamen sie auf 259 Todesfälle zwischen Oktober 2011 und November 2017, gehen aber von einer deutlich höheren Zahl an nicht-berichteten oder nicht als Selfie-Unfall erfassten Unfällen aus. Menschen, die sich bei Selfies achtlos oder bewusst in Gefahr begeben, kommen vor allem auf drei Arten ums Leben: Die Fotografen begeben sich zu nahe an gefährliche Wellen, stürzen ins Wasser, ohne schwimmen zu können oder kentern mit Booten.  Am häufigsten kommt es jedoch zu Unglücken im Zusammenhang mit Zügen oder die Fotografen begeben sich zu nahe an Schluchten.

In den USA erfassten die Forscher auch Todesfälle bei Selfies, die mit Schusswaffen posende Waffennarren ereilten. Klar definiert ist die Demographie der Opfer: Drei Viertel sind Männer, im Schnitt sind sie 23 Jahre jung. 159 der in der Studie erfassten Todesfälle ereigneten sich im Heimatland der Forscher, Indien, gefolgt von Russland mit 16, den USA mit 14 und Pakistan mit 11. Die Forscher schlagen in der Konsequenz ausdrücklich die Einrichtung von Selfie-Verbotszonen rund um gefährliche Areale vor.

 
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Dieser Newsletter ist ein Service der Initiative ICH BIN MEHR WERT. Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes ist als Träger der Initiative die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bundesvorstand, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Internet: www.verdi.de. Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 6 TDG und § 10 MDStV ist Lothar Schröder.
 
 

Ich bin seit 1996 gewerkschaftlich bei ver.di organisiert – weil wir nur gemeinsam gute Arbeitsbedingungen in der IT-Branche durchsetzen können. Wichtiges gewerkschaftliches Thema ist es momentan, den Mindestlohn durchzusetzen. Denn gute Arbeit verdient Anerkennung. Und muss ein gutes Leben ermöglichen.

Holger L., IT-Systemingenieur, Leipzig