Trotz des oft beschworenen Szenarios der Massenarbeitslosigkeit mit anschließender Roboter-Apokalypse: Rund drei Viertel der Bundesbürger*innen (73 Prozent) sind inzwischen der Meinung, dass KI eine Chance ist - 26 Prozent „ausschließlich“, 47 Prozent „eher“ als Chance. Dagegen halten ein Viertel KI für eine Gefahr.
Die Erwartungen an KI sind in der Bevölkerung hoch. 8 von 10 sind überzeugt, dass KI die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stärken wird - vor drei Jahren lag der Anteil noch bei 66 Prozent. Zwei Drittel wünschen sich heute, dass KI genutzt wird, wenn die Technologie ihnen konkrete Vorteile bringt, etwa in der Medizin oder im Verkehr. Und rund die Hälfte gibt an, bereits heute im Alltag regelmäßig Produkte und Dienste wie etwa Sprachassistenten zu nutzen, die auf KI basieren.
Die Umsätze rund um Smartphones haben sich auf hohem Niveau gefestigt und steigen auch in diesem Jahr noch einmal leicht an. 2023 wächst der Markt für Smartphones, Apps, mobile Telekommunikationsdienste und Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland auf voraussichtlich 38,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (38,2 Milliarden Euro) ist das eine Steigerung um rund ein Prozent. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Bitkom. Den größten Anteil am Umsatz machen demnach Daten- und Sprachdienste mit 21,2 Milliarden Euro aus (+1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Auch die Investitionen der Netzbetreiber in die mobile Infrastruktur steigen: In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen in diesem Jahr 2,1 Milliarden Euro (+2,8 Prozent), wobei Kosten für Frequenzen, Gebäude und Bauleistungen noch hinzukommen. Der App-Markt schrumpft dagegen auf 3,3 Milliarden Euro (-3,8 Prozent).
Mit Smartphones selbst werden 2023 voraussichtlich 12 Milliarden Euro umgesetzt, der Absatz geht dagegen leicht – auf 21,4 Millionen Geräte – zurück. Dagegen steigt der Durchschnittspreis pro Gerät: Kostete ein Smartphone 2022 im Schnitt noch 549 Euro, sind es 2023 schon 563 Euro. Dementsprechend sinkt der Anteil der Menschen, die sich ihr Smartphone innerhalb der vergangenen 12 Monate gekauft haben. Bei 55 Prozent ist das Gerät jünger als ein Jahr. 2021 belief sich dieser Anteil auf 63 Prozent.
Das ZDF will gemeinsam mit öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Kanada (CBC), der Schweiz (SRG SSR) und Belgien (RTBF) online-basierte Lösungen entwickeln, "um bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation zu ermöglichen". Das internationale Forschungsprojekt 'Public Spaces Incubator' soll Bausteine für offene und respektvoll geführte Online-Diskussionen entwickeln und testen. Im Zentrum stehen die Interessen der Nutzer*innen. Kommerzielle Aspekte sollen dabei keine Rolle spielen.
Man kann es sich nicht schönzocken: Männer verdienen im E-Sport in dramatischem Ausmaße besser als Frauen. Deutschland steht mit einem Gesamteinkommen von über 40 Millionen US-Dollar weltweit an neunter Stelle der Länder mit den höchsten Einnahmen im E-Sport, was den Gender-Pay-Gap noch schockierender macht. E-Sport-Spielerinnen können einen Jahresverdienst von 1.755 Dollar erzielen (1.633 Euro), während männliche Spieler im selben Land 280.574 Dollar (261.088 Euro) verdienen - das entspricht einem Einkommensunterschied von 99,37 Prozent zu Gunsten der Männer. Das ergab die Studie im Auftrag von BesteOnlineCasinos. Die Expert*innen analysierten E-Sports-Einkommen von über 21.000 Spieler*innen über den Zeitraum von 1998 bis 2022.
Deutschland hat 77 Spielerinnen auf der Rangliste, wobei Vivian Schilling, die als "roxi" spielt, am meisten verdient. Ihr durchschnittliches Gesamteinkommen beläuft sich auf etwas über 14.000 Dollar, was einen Unterschied von 5,7 Millionen Dollar zwischen ihr und dem meistverdienenden männlichen deutschen Spieler, Kuro "KuroKy" Takhasomi, ausmacht, der insgesamt 5.795.790 Dollar eingesackt hat. Er kann sich außerdem mit dem sechsten Platz der bestverdienenden E-Sport-Spieler der Welt schmücken.
Für die große Mehrheit der Menschen in Deutschland ist die Digitalisierung fester Bestandteil des eigenen Lebens. Mehr als die Hälfte der Bürger*innen (55 Prozent) gehören zur Digitalen Mitte, die gut im digitalen Wandel mithalten kann. Mehr als jede*r Vierte kann sich zu den Digitalen Profis (30 Prozent) zählen. Etwa 15 Prozent bilden die Gruppe der digitalen Vermeider*innen, die aktuell wenig am digitalen Leben teilhaben. Vor allem Frauen, ältere Generationen und Menschen mit niedriger formaler Bildung laufen Gefahr, ins digitale Abseits zu geraten und gesellschaftlich und ökonomisch den Anschluss zu verlieren. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie D21-Digital-Index 2022/23 der Initiative D21.
Während 80 Prozent der Berufstätigen der Aussage zustimmen, bis 2035 könnten ganze Berufe verschwinden, glauben nur 19 Prozent, dies könne sie selbst betreffen. Die meisten Berufstätigen (61 Prozent) glauben, dass sie von der Digitalisierung profitieren, wobei eine knappe Mehrheit (58 Prozent) ihren Arbeitgeber*innen attestiert, die nötigen Schritte für den digitalen Wandel zu ergreifen.
56 Prozent der Bürger*innen glauben, dass sich die Digitalisierung eher positiv auf die Demokratie auswirkt. Auf der anderen Seite sehen 20 Prozent der Bevölkerung in der Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie. Damit ist der Anteil derjenigen Bürger*innen, die in der Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie sehen, im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte gesunken.
Ob Sprachsteuerungen, Chatbots, Diktier- oder Übersetzungsprogramme - viele Menschen nutzen inzwischen täglich Software, die natürliche Sprache verarbeiten kann. Was dabei auffällt: Am besten funktionieren all diese Anwendungen erfahrungsgemäß auf Englisch. Grund: Englisch ist die meistgesprochene Sprache der Welt, somit sind auch die meisten verfügbaren Trainingsdaten auf Englisch. Zudem ist das Englische grammatikalisch vergleichsweise einfach gestrickt.
Der zweite Grund sind laut Dietrich Klakow, Professor für Spoken Language Systems an der Universität des Saarlandes, die Forscher selbst, weil diese als Arbeitssprache Englisch verwenden - auch in der Informatik. Dies führe wiederum dazu, dass viele Anwendungen zunächst auf Englisch entwickelt würden - das erste maschinell übersetzte Sprachenpaar war Englisch-Französisch. Die erste synthetisch erzeugte Stimme war eine Software, die englische Zeitungsartikel vorgelesen hat. "Die meisten Anwendungen haben einen mehrjährigen Vorsprung auf Englisch. Und die großen europäischen Sprachen werden in der Regel zuerst nachgezogen". Ein schwerwiegendes Problem sind sehr weit verbreitete Sprachen, die kaum oder gar nicht unterstützt werden. Denn hier gehe es ganz schnell um global-gesellschaftlich relevante Fragestellungen der digitalen Teilhabe, sagt Dietrich Klakow. "Viele afrikanische Sprachen zum Beispiel, die ohne weiteres zehn bis 50 Millionen Muttersprachler*innen haben, können kaum oder nur sehr schlecht von Computern verarbeitet werden", sagt der Professor.
Eine Stunde und 41 Minuten verbringen deutsche Internet-Nutzer*innen derzeit im Durchschnitt in sozialen Netzwerken. Das sind 12 Minuten mehr als noch im Vorjahr. Dabei nutzen 85,1 Prozent oder 70,9 Millionen Menschen in Deutschland Social Media. Der große Gewinner unter den Plattformen heißt dabei für deutsche Nutzer*innen TikTok. Die Plattform für Kurzvideos liegt bei der durchschnittlichen Nutzungsdauer mit rund einem Tag pro Monat weit vor der Konkurrenz. Abgeschlagen auf den Plätzen folgen WhatsApp (11 Std./Monat), YouTube (10 Std. 48 Min.), Facebook (10 Std. 36 Min.) und Instagram (8,5 Std.). Das sind erste Ergebnisse des aktuellen Reports "DIGITAL 2023", herausgegeben von der Kreativagentur We Are Social und Meltwater.
Die vier Social Media-Plattformen, die von den meisten Deutschen genutzt werden, gehören zum Meta-Konzern ((WhatsApp (82 Prozent), Facebook (61 Prozent), Instagram (57 Prozent) und Facebook Messenger (37 Prozent), dahinter liegt TikTok (34 Prozent).
Drei Monate lang meldet der Chatbot H.A.N.S. (Hateful Audio Notification Service) vom Hamburger Verein Laut gegen Nazis e.V. nun schon diskriminierende Inhalte auf Spotify. Über 5.000 Meldungen von Nutzer*innen gingen bei H.A.N.S. ein, über 50,8 Prozent der gemeldeten Inhalte oder Künstler*innen verbreiten faschistisches Gedankengut. Der prominenteste gemeldete Song ist aber ganz klar frauenfeindlich und hat knapp 430 Millionen Streams.
24,1 Prozent der gemeldeten Inhalte waren homophob, 10,6 Prozent frauenfeindlich. 5 Prozent riefen zu körperlicher Gewalt auf. Jeweils 4,5 Prozent waren antisemitisch oder rassistisch.
Am häufigsten wurden bisher einzelne Songs gemeldet, hier vor allem homophobe Songs mit 44,6 Prozent. Faschistische (18,8 Prozent) und frauenfeindliche (14,9 Prozent) Songs sind auf den Plätzen 2 und 3 dahinter. Der prominenteste gemeldete Künstler hat immerhin knapp 50 Millionen monatliche Hörer*innen - ein Antisemit. Die Plattform selbst reagiert praktisch gar nicht. Nur 4,5 Prozent der gemeldeten Inhalte wurden bisher auch entfernt.
Sich nach dem Umzug in der neuen Wohnung anmelden, einen Kita-Platz für das Kind vereinbaren oder das neue Auto zulassen - zwar lassen sich Verwaltungsangelegenheiten zunehmend online erledigen, doch vom Ziel, alle Dienstleistungen digital anzubieten sind die deutschen Großstädte noch weit entfernt. Ohne Gang zum Amt geht es oftmals immer noch nicht.
Das zeigt eine Sonderauswertung des Smart City Index 2022, dem Digital-Ranking der 81 deutschen Städte ab 100.000 Einwohner*innen des Bitkom. Demnach bietet gerade einmal jede zehnte Großstadt (10 Prozent) an, Baugenehmigungsverfahren komplett digital durchzuführen und nur 17 Prozent ermöglichen, einen Umzug innerhalb der Stadt online anzumelden, ein Jahr zuvor waren es 16 Prozent. Immerhin in rund zwei Dritteln (69 Prozent) gibt es einen Online-Antrag für Anwohner-Parkausweise (2021: 67 Prozent), in fast drei Vierteln kann eine Melderegisterauskunft (73 Prozent, 2021: 58 Prozent) oder eine Meldebescheinigung (74 Prozent, 2021: 62 Prozent) online beantragt werden. Etwa ebenso viele Städte erlauben es, ein Gewerbe komplett digital anzumelden (79 Prozent, 2021: 73 Prozent) oder abzumelden (75 Prozent, 2021: 68 Prozent). Am weitesten verbreitet sind die digitale Kfz-Zulassung (91 Prozent, 2021: 88 Prozent) bzw. Abmeldung (93 Prozent, 2021: 90 Prozent) sowie die Online-Kitaanmeldung (95 Prozent, 2021: 86 Prozent).
Derzeit ist selbst die Terminvergabe beim Bürgeramt noch nicht überall digital möglich. Zwar bieten 95 Prozent der Großstädte diesen Service, das sind aber genauso viele wie ein Jahr zuvor. Bei den Kfz-Zulassungsstellen liegt der Anteil der Online-Terminvergaben mit 98 Prozent (2021: 95 Prozent) sogar noch etwas höher. Dagegen ermöglichen nur rund die Hälfte der Städte, Termine beim Standesamt (56 Prozent, 2021: 44 Prozent) oder bei der Ausländerbehörde (54 Prozent, 2021: 31 Prozent) online zu vereinbaren. Und sogar nur in jeder vierten Großstadt (26 Prozent, 2021: 19 Prozent) haben die Gewerbeämter eine Online-Terminvergabe.
Geopolitische Konflikte führen zu einer Zunahme von Cyberangriffen und dem vermehrten Aufkommen von "Stör- und Zerstörungs"-Malware. Bildung und Forschung sind nach wie vor die am häufigsten angegriffenen Sektoren, aber die Angriffe auf den Gesundheitssektor sind im Vergleich zum Vorjahr um 74 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem 'Security Report 2023' von Check Point Research (CPR), der Threat Intelligence-Abteilung von Check Point Software Technologies hervor. Die Grenzen zwischen staatlich geförderten Cyberoperationen und Hacktivismus verschwimmen zunehmend, da Nationalstaaten anonym und ungestraft agieren. Nichtstaatliche Hacktivisten-Gruppen sind heute organisierter und effektiver als je zuvor.
Die Security-Expert*innen gehen davon aus, dass das Volumen der Angriffe in den nächsten zwölf Monaten weiter zunehmen wird. "Die Cloud-Migration hat eine größere Angriffsfläche für Cyberkriminelle geschaffen, und die Tools, die wir alle nutzen, werden von Cyberkriminellen weiter manipuliert werden" so die Studienautor*innen. Um das Risiko von Cyberkriminalität zu mindern, sollten Mitarbeiter*innen kontinuierlich in Sachen Cybersicherheit geschult werden.
Wer nach einem Beweis für die allgemeine Überschätzung von Chatbots gesucht hat, der hat ihn von Microsoft geliefert bekommen: Der in die Suchmaschine des Konzerns integrierte Chatbot ist in einem Interview verbal Amok gelaufen. In einem zweistündigen Dialog mit einem Reporter, der die KI in der Suchmaschine Bing austestete, wurde der Bot schließlich zum Stalker und erklärte dem Journalisten die Liebe, außerdem setzte es eine Aufforderung an den Nutzer, sich doch vom Lebenspartner zu trennen. Einem Uni-Professor drohte er mit den Worten "Ich kann dich erpressen, ich kann dir drohen, ich kann dich hacken, ich kann dich bloßstellen, ich kann dich ruinieren." Kommt jedem bekannt vor, der schon mal mehr als eine Stunde im Social Web verbracht hat.
Jedenfalls zog Microsoft die Reißleine, mit einer bezeichnenden Änderung - der Bot bekommt kein Update, sondern die Nutzung wird drastisch eingeschränkt: Maximal 5 Prompts (also dialogische Eingaben an den Bot) pro Session, maximal 50 insgesamt pro Tag. Der Konzern begründete den Schritt: Je mehr Fragen man dem Chatbot stelle, desto größer das Risiko, dass er "sich wiederholt oder zu Antworten veranlasst beziehungsweise provoziert wird, die nicht unbedingt hilfreich sind oder nicht mit unserer beabsichtigten Tonalität übereinstimmen." Es ist halt keine KI, sondern ein guter Lorem-Ipsum-Generator.
Ich bin seit fast 30 Jahren aktives ver.di-Mitglied – das hat meine persönliche Entwicklung entscheidend geprägt. Meine Überzeugung ist, dass jede Interessensvertretung und jeder Betrieb eine starke gewerkschaftliche Anbindung benötigt. So kann man am besten mitwirken, mitgestalten und mitbestimmen – im Sinne aller Beschäftigten.
Gisela K., Betriebsratsvorsitzende, Bamberg
© 2023 ver.di Fachbereich TK/IT