Die Verhandlungen um Bonus und Gehalt zwischen GBR und Arbeitgeber wurden am 5. und 13. Januar 2011 in der Einigungsstelle in Stuttgart entschieden. Das Ergebnis: Ab Februar 2011 gibt es für alle Vollzeitbeschäftigten eine Gehaltserhöhung von 860 Euro pro Jahr, also 65 Euro monatlich bei 13,2172 Monatsgehältern, für Teilzeitbeschäftigte anteilig. Die zweite Hälfte des Bonus wird noch im Januar in voller Höhe ausgezahlt. Für Schwerbehinderte und K und P+ Ratings, die keine oder geringe Boni bekommen haben, gibt es Nachbesserungen über eine Einzelfallprüfung.
Der GBR hat damit erstmals durchgesetzt, dass er bei der Verteilung des Bonus mitzubestimmen hat. HP-Politik war bis dato, dass der GBR die Arbeitgeber-Vorschläge zur Kenntnis nehmen durfte – nicht aber eigene Vorstellungen einbringen konnte. Ab der Gehaltsrunde 2011 werden die Betriebsräte vorab über die geplanten Boni informiert, so dass der GBR auf die Verteilung einwirken kann.
Am 3. Februar tagt die Einigungsstelle erneut, um die Details festzulegen.
„Das Ergebnis der Einigungsstelle ist ein erster Schritt in Richtung Mitbestimmung beim Bonus und damit ein Teilerfolg – obwohl das erklärte Ziel von vier Prozent Gehaltserhöhung und einem Bonus für alle, die am Erfolg des Unternehmens HP mitgewirkt haben, nicht erreicht wurde“, kommentiert Volker Stichter, stellvertretender GBR-Vorsitzender und BR-Vorsitzender Rüsselsheim sowie bei ver.di aktiv, das Ergebnis.
„Aber erst mit tarifvertraglichen Regelungen können wir nachhaltig Sicherheit für die Beschäftigten schaffen und eine gerechte Beteiligung am Unternehmenserfolg sowie eine angemessene Gehaltserhöhung durchsetzen. Betriebsräte haben Beratungsrecht. In Tarifverhandlungen können wir die begrenzten Rechte der Betriebsräte überwinden und auf gleicher Augenhöhe mit dem Arbeitgeber verhandeln. Mittelfristiges Ziel ist daher ein Haustarifvertrag bei HP. Das ist allerdings nur dann realistisch, wenn es genügend interessierte Beschäftigte und Gewerkschaftsmitglieder bei HP gibt – denn gute Tarifverträge können nur von starken Gewerkschaften mit dem Arbeitgeber ausgehandelt werden.“
Dieses Ziel unterstützt auch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und bietet interessierten Beschäftigten Beratung und Unterstützung. Sprechen Sie uns einfach an.
Ich bin seit fast 30 Jahren aktives ver.di-Mitglied – das hat meine persönliche Entwicklung entscheidend geprägt. Meine Überzeugung ist, dass jede Interessensvertretung und jeder Betrieb eine starke gewerkschaftliche Anbindung benötigt. So kann man am besten mitwirken, mitgestalten und mitbestimmen – im Sinne aller Beschäftigten.
Gisela K., Betriebsratsvorsitzende, Bamberg
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