Informationen zur Tarifrunde ONE IBM
Die Verhandlungsrunde am 8. 4. 2008 zu ONE IBM war aus zeitlichen Gründen auf den Vormittag beschränkt und rankte sich im Schwerpunkt um rechtliche Fragen zu den Themen Alters- und Verdienstsicherung sowie Arbeitszeit (Arbeitsvertrag versus Tarifvertrag).
Zum Thema der Alters- und Verdienstsicherung wurde gemeinsam festgestellt, dass mit Einführung des ZVP zum 1. 6. 2000 in allen tarifgebundenen Gesellschaften die jeweiligen Absicherungsklauseln mit der Vollendung des 62. Lebensjahres enden. Dies ergibt sich aus den Formulierungen der jeweiligen Anerkennungstarifverträge in den Tochtergesellschaften.
Beim Thema der Arbeitszeit ging es - noch - nicht um die politische Frage der Wochenarbeitszeit in den neuen Gesellschaften, sondern um die rechtliche Frage des jeweiligen Bezugs zwischen Arbeitsvertrag und Tarifvertrag.
Dies würde rein rechtlich bedeuten, dass bei einer Erhöhung von 38 auf 40 Stunden es eine Gehaltserhöhung von 5,3 % geben müsste, eine Senkung von 40 auf 38 würde eine 5,0 % ige Kürzung bedeuten. Dies ist eine rein rechtliche juristische Betrachtung und muss nun je nach Definition und Höhe der tariflichen Arbeitszeit in den einzelnen Gesellschaften tarifpolitisch bearbeitet werden.
Dabei spielt die Aussage der Geschäftsführung zum "wertgleichen Übergang" bei den Kolleginnen und Kollegen, bei denen es zu einer Kürzung der tariflichen Arbeitszeit kommen sollte, eine wesentliche Bedeutung.
Unser Ziel ist weiterhin in allen drei neuen Gesellschaften eine tarifliche Wochenarbeitszeit von 38 Stunden zu vereinbaren - wie bei der IBM Deutschland, der AS GmbH, der BS GmbH und der IBM Entwicklung.
Die Tarifverhandlungen werden in der nächsten Woche am 15. 4. und 16. 4. 2008 in Stuttgart fortgeführt.
Informationen zur Gehaltstarifrunde IBM
Zum Auftakt der Gehaltstarifrunde 2008 bei IBM hat in der vergangenen Woche die große Tarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft getagt. Dabei wurden die Forderungen formuliert:
- Das zurzeit gültige Gehaltsabkommen mit der IBM Deutschland wird fristgerecht zum 31. Mai 2008 gekündigt. Ebenso die Tarifverträge für die befristet Beschäftigten (Gehaltsabkommen) und die Vergütungstabelle der BA-Studierenden.
- Die Tarifgehälter sollen mit einer Laufzeit von 12 Monaten zum 1.6.2008 um 6,5 % + x angehoben werden
- x = der Hinweis auf die Gehaltseinbußen zwischen 2005 und 2007
- x = die Forderung nach einer Weitergabe der Tariferhöhung an alle ver.di Mitglieder
- x = der Hinweis auf die Nichtverrechnung von Tariferhöhung und übertariflicher Gehaltserhöhung zum jeweiligen Stichtag der Erhöhung
- Die Mindestabsicherung der betrieblichen Sonderzahlung auf der tariflichen Ebene soll auf 1.750,--€ erhöht werden. Zusätzlich sollen alle ver.di Mitglieder bei der IBM, die unter diese Tarifregelung fallen, die Mindestabsicherung erhalten. Dabei soll es keine Differenzierung nach Leistungsgruppen (PBC Noten) geben.
- Der Altersteilzeittarifvertrag soll bis zum 31.12. 2009 für alle eligiblen Jahrgänge 1952/53/ 54 verlängert werden.
- Für die BA Studierenden soll die im letzten Jahr vereinbarte Verdoppelung der Ausbildungsquote für das Ausbildungsjahr 2009 ebenfalls wieder realisiert werden.
Zusätzlich sollen materielle Verbesserungen im Rahmen der Tariferhöhungen für die BA-Studierenden vereinbart werden
Das Kündigungsschreiben wird der IBM bis zum 30. 4. 2008 zugehen, die Verhandlungen zur Gehaltsrunde werden nach den Tarifverhandlungen zum Komplex ONE IBM und deren Umsetzung aufgenommen.
Die beschlossenen Forderungen sind sehr herausfordernd und werden nur durch die breite Unterstützung der IBMer realisierbar sein. Diese Unterstützung wird durch die ver.di-Mitgliedschaft konkret. Ziel ist es weiterhin, die ver.di-Betriebsgruppen an den Standorten, die Mitglieder und die Beschäftigten aktiv in die Tarifrunde mit einzubeziehen.
Meinungsumfrage zu ONE IBM
Um die Interessenvertretung mit höchstmöglicher Effektivität und Treffsicherheit umzusetzen, muss klar sein, was für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig ist. Dabei sind ver.di und Betriebsräte auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wir möchten in wichtigen Kernfragen Ihre Einschätzungen zum Umstrukturierungsprozess und ihre Meinung. Die bereits in der letzten Woche gestartete Umfrage läuft noch weiter.
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