In einer mehrstündigen Sitzung der ver.di-Tarifkommission im IBM-Konzern wurde der Spruch der Schlichtungsstelle bei IBM intensiv diskutiert. Der Schlichtungsspruch beinhaltet insgesamt acht Punkte:
Die tarifvertragliche Erklärung zum Gesundheitsschutz wurde insgesamt positiv bewertet. Auch wurde anerkannt, dass es bei der Mindestabsicherung, der Altersteilzeit, der pauschalen Mehrarbeit und den MAZ-Grenzen Verbesserungen gab.
Allerdings war der Schlichterspruch bezüglich des entscheidenden Punktes ernüchternd: Die Erhöhung der Tarifgehälter blieb entfernt von einem angemessenen Wert, der die Beschäftigten am Unternehmenserfolg der IBM beteiligt. Ebenfalls fehlte in dem Schlichtungsspruch eine klare Regelung, die die Erhöhung der Tarifgehälter an alle IBMerinnen und IBMer weitergibt. Das Thema Beschäftigungssicherung kam gar nicht vor und wird nun von ver.di einseitig weiter bearbeitet werden.
Allerdings gilt auch: Mit dem Schlichterspruch sind ALLE Verhandlungswege abschließend ausgeschöpft.
Vor dem Hintergrund dieser Bewertung wurden die Vorsitzenden der ver.di-Betriebsgruppen im IBM-Konzern per Telefonkonferenz in die Sitzung der ver.di-Tarifkommission im IBM-Konzern zugschaltet. Bereits am Morgen hatten die ver.di-Mitglieder in den Betriebsgruppen über den Schlichterspruch debattiert. Dabei wurden alle offenstehenden Optionen – von Annahme bis Arbeitskampf – besprochen.
Das Votum der Betriebsgruppen: Zu einigen Regelungstatbeständen gab es ein positives Feedback – die Erhöhung der Tarifgehälter und die fehlende Weitergabe blieb auch aus Sicht der ver.di-Mitglieder deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Die Tarifkommission hatte nun zwei Möglichkeiten: Annahme oder Erzwingung eines besseren Ergebnisses durch Arbeitskampf. Das Votum fiel für die Annahme. Für einen Arbeitskampf braucht es die Unterstützung aller IBMerinnen und IBMer als ver.di-Mitglieder.
Die knappe Erhöhung der Tarifgehälter und die ausbleibende Weitergabe belasten schon jetzt die Tarifrunde 2013. Dabei zeichnet sich deutlich ab, dass sich die IBM immer deutlicher von einer marktgerechten Bezahlung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland verabschiedet. In den Vordergrund scheinen damit die Finanzziele der Roadmap 2015 zu rücken – und nicht die Beteiligung der IBMerinnen und IBMer. Jede IBMerin und jeder IBMer, der diese Entwicklung nicht akzeptieren will, sollte ver.di-Mitglied werden. Nur so wird für die ver.di-Tarikommission das tarifpolitische Mittel des Arbeitskampfes dann auch zu einer tatsächlichen Option, um gemeinsam andere Tarifergebnisse zu erzielen.
Um die Option eines Arbeitskampfes auszuloten, wurde auch die andere im IBM-Konzern vertretene DGB-Gewerkschaft angefragt ohne dass dies zu einer Verbesserung der Handlungsmöglichkeiten geführt hätte.
Die ver.di-Tarifkommission im IBM-Konzern traf im weiteren Verlauf der Sitzung noch eine weitere Entscheidung: Das Schlichtungsverfahren entsprechend der vorliegenden Schlichtungsvereinbarung hatte nicht zu einer nachhaltigen Annäherung in den Streitfragen geführt. Dies liegt auch an strukturellen Schwächen der Vereinbarung. Darum wurde beschlossen, die Schlichtungsvereinbarung zum nächstmöglichen Zeitpunkt (31.12.2013) zu kündigen.
Die Beschlüsse der ver.di-Tarifkommission im IBM-Konzern müssen morgen noch vom zuständigen ver.di-Gremium bestätigt werden.
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Jupp H., Senior, Rüsselsheim / Mainz
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