Die Tarifverhandlungen zwischen Kyndryl und ver.di standen am 6. Dezember in Kelsterbach fast vor dem Scheitern. Knackpunkte waren besonders die beschäftigungssichernden Bestandteile der tarifvertraglichen Regelungen, die nach Kyndryl-Vorstellungen letztendlich für alle Gesellschaften des Konzerns gestrichen werden sollten. Konkret ging es um den §5 des Tarifvertrages Allgemeine Beschäftigungssicherung, die sogenannte 53er-Regelung. Sie begründet einen besonderen Kündigungsschutz und Verdienstsicherung.
Die ver.di-Verhandlungskommission hat ihre Position deutlich gemacht. „Wir werden die 53er-Regelung verteidigen! Die Kyndryl-Beschäftigten stehen hinter uns“, stellte ver.di-Verhandlungsleiter Bert Stach klar und führte weiter aus: „Der Versuch wichtige tarifvertragliche Regelungen zu streichen, wird von vielen Beschäftigten als Affront gewertet werden. Sie zeigen in Zeiten krasser Veränderungen Engagement für ihr Unternehmen. Nur mit motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann Kyndryl Umsatz und Gewinn steigern.“
Die ver.di-Verhandlungskommission ist in fast allen Bereichen verhandlungsbereit, wenn es darum geht, Durchführungsprozesse auf den Kyndryl-Konzern anzupassen. Hier können Synergieeffekte besser ausgeschöpft, Prozesse simplifiziert und Abläufe modernisiert werden. Lähmende Tools, die eigenverantwortliches Handeln der Kolleginnen und Kollegen bei Kyndryl wohl nur allzu oft ausbremsen, müssen jedoch vom Unternehmen selbst reformiert werden. Sie sind kaum Bestandteil tarifvertraglicher Regelungen.
Gegen eine Absenkung von Konditionen wird sich die ver.di-Tarifkommission im Kyndryl-Konzern stemmen und die Kolleginnen und Kollegen mobilisieren!
Die Tarifverhandlungen wurden am 7. Dezember 2021 erst einmal unterbrochen. Kyndryl sicherte eine Überprüfung der Verhandlungspositionen zu. Die Verhandlungen sollen Anfang Januar 2022 fortgesetzt werden.
In den Diskussionen der Steuerungskommissionen der ver.di-Tarifkommissionen von Kyndryl und IBM wird diskutiert, welche Auswirkungen die Tarifabschlüsse in beiden Konzernen aufeinander haben. Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren klar, dass Tarifabschlüsse Signalwirkung für Tarifverhandlungen bei anderen Unternehmen haben können. „Alles hängt mit allem zusammen“, ist ein geflügeltes Wort in Tarifverhandlungen.
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Ich bin seit fast 30 Jahren aktives ver.di-Mitglied – das hat meine persönliche Entwicklung entscheidend geprägt. Meine Überzeugung ist, dass jede Interessensvertretung und jeder Betrieb eine starke gewerkschaftliche Anbindung benötigt. So kann man am besten mitwirken, mitgestalten und mitbestimmen – im Sinne aller Beschäftigten.
Gisela K., Betriebsratsvorsitzende, Bamberg
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