Für die ca. 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachte die ver.di IT-Netzwerkkonferenz einen wertvollen Einblick in das Thema Big Data und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Arbeitswelt und die gesamte Gesellschaft.
In seiner einleitenden Grundsatzrede stellte Lothar Schröder, Mitglied des ver.di Bundesvorstandes, fest: „Im Zuge des digitalen Umbruchs wandelt sich Arbeit grundlegend, auch und gerade in der IT-Branche – aber nicht immer und nicht zwingend zum Vorteil der Beschäftigten.“ Unter dem Stichwort eines digitalen Imperialismus diagnostizierte er eine Unterminierung unseres Gesellschaftsmodells. Alles stünde – so Lothar Schröder – zur Disposition: Steuern, Persönlichkeitsrechte, Infrastrukturverantwortung, soziale Verantwortung und Kulturprägung.
Peter Franck vom Chaos Computer Clubs eröffnete zuerst einen technischen Einblick in die Big-Data-Welt. Exemplarisch zeigte er auf, was sich allein aus anonym erfassten und scheinbar völlig harmlosen Logfiles, die quasi fast an jeder Straßenecke entstehen, ableiten lässt. Sein Fazit: Big Data funktioniert und wer die Daten hat, hat die Macht.
In zwei Podiumsdiskussionen wurde zuerst mit Dr. Andreas Boes (ISF München), Gabriele Hubert-Wunner (stellvertretende GBR-Vorsitzender T-Systems International), Michael Jäkel (Leiter der ver.di-Bundesfachgruppe IT/DV) und Jörg Staff (Vorstand Fiducia IT AG) über die betriebliche Dimension von Big Data diskutiert. Die zweite Diskussionsrunde mit Lars Klingbeil (MdB, netzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion), Lothar Schröder (Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes), Georg Pepping (Geschäftsführung T-Systems International) und Wolfgang Zeiher (KBR-Vorsitzender der IBM in Deutschland) beschäftigte sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen und erörterte intensiv die Frage, wer bei Big Data die Standards setzt. Dabei wurde auch die Rolle des Stattes kritisch hinterfragt.
Am zweiten Tag folgten Workshops, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern konkrete Hilfestellungen für Ihre Arbeit als Mitglieder von Betriebsratsgremien vermittelten.